2016 brannten schon sieben Autos

Die Polizei hat Ermittlungen wegen Brandstiftung aufgenommen, aber noch keine Hinweise auf mögliche Serientäter.

Neuss. Die Polizei hat in diesem Jahr in Neuss bereits in sieben Fällen wegen in Brand stehender Autos Ermittlungen aufgenommen. Das ist deutlich mehr als im Vorjahr. 2015 gab es in der Quirinus-Stadt lediglich zwei Pkw-Brände. Das teilte Polizeisprecherin Diane Drawe mit. 2015 möchte sie allerdings nicht als Maßstab nehmen. „Das Jahr war in Sachen Pkw-Brände eher ein Ausreißer nach unten“, sagt sie. Von einer ungewöhnlichen Zunahme möchte sie daher auch nicht sprechen. Dennoch: Sieben Fälle brennender Autos — das beunruhigt manchen Bürger. Der jüngste Autobrand hatte sich am 26. August an der Ecke Kanal-/Grünstraße ereignet und manchen Anwohner mitten in der Nacht aufgeschreckt.

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Ein Zeuge berichtete, er habe gegen 4.20 Uhr einen lauten Knall gehört. Kurz darauf seien Feuerwehr und Polizei angerückt. Am Straßenrand stand ein Fahrzeug in Flammen. Die Polizei hat die Ermittlungen wegen Brandstiftung aufgenommen — wie in den anderen Fällen auch. Ein Muster, das auf ein und denselben beziehungsweise dieselben Täter hinweist, lässt sich laut Polizei jedoch nicht erkennen. „Wir beziehen das in unsere Ermittlungen ein. Aber bislang deutet nichts darauf hin“, sagt Drawe. Die Tatorte liegen quer über das Stadtgebiet verteilt; es gibt keine besonderen Auffälligkeiten mit Blick auf Automarken oder Fahrzeugtypen.

Der erste Brand ereignete sich noch in der Silvesternacht, als im Barbaraviertel ein Fahrzeug in Flammen stand. Laut Polizei lässt sich dies vermutlich auch mit der Böllerei zum Jahreswechsel erklären; statt Brandstiftung könne es sich folglich auch um einen Unfall mit Feuerwerkskörpern gehandelt haben. Die weiteren Fälle in Neuss ereigneten sich am 3. Januar an der Rheinuferstraße, am 7. Juli an der Frankenstraße, am 25. Juli an der Jagenbergstraße, am 8. August — an diesem Tag brannten gleich zwei Fahrzeuge — an der Nierenhofstraße und am Rheinwallgraben sowie am 26. August an der Ecke Kanal-/Grünstraße.

Die Ermittlungen gestalten sich für die Polizei nicht leicht, da sich die Täter oft schon aus dem Staub gemacht haben. Weder bei den beiden Pkw-Bränden 2015, noch bei den sieben Fällen in diesem Jahr konnte bislang ein Täter dingfest gemacht werden. „Wir sind darauf angewiesen, dass uns Zeugen, die einen solchen Vorfall bemerken, so schnell wie möglich über die 110 rufen“, sagt Drawe. Und sollte die dann sofort eingeleitete Fahndung nach Tatverdächtigen erfolglos bleiben, brauche es eine möglichst gute Personenbeschreibung. Bei jedem Branddelikt ermittelt ein eigens für diesen Fall eingerichtetes Kommissariat in Neuss. Es ist für den gesamten Kreis zuständig. „Ziel ist es, mögliche Tatzusammenhänge schneller zu erkennen“, so Drawe. Schutzmaßnahmen vor Brandstiftung am Pkw gibt es praktisch keine — außer das Fahrzeug in einer Garage abzustellen.