Oberliga Niederrhein SCK und TSV Meerbusch wollen einen Schritt nach vorne machen
Beide Oberligisten haben nach vier Partien erst drei Punkte auf dem Konto. Kapellen tritt morgen bei TuRU Düsseldorf, der TSV in Hiesfeld an.
Kapellen/Meerbusch. Eine gewisse Anspannung ist Toni Molina im Gespräch anzumerken. Der Trainer des Fußball-Oberligisten SC Kapellen hat zum Saisonauftakt nur eins von vier Spielen gewonnen und zuletzt in Ratingen (0:5) und Uerdingen (0:4) zwei deftige Niederlagen einstecken müssen. Nun waren die drei Auswärtspleiten — die erste beim 0:2 in Velbert — gegen vermeintliche Spitzenteams sicherlich erwartbar. Molina ärgert sich aber vor allem über die Höhe. „Die Öffentlichkeit sieht immer nur die Ergebnisse, was ich auch verstehe. Die waren sicherlich zu hoch. Als Trainer musst du aber auf den Inhalt schauen. Und der war nicht so schlecht.“
Vor dem Gastspiel bei TuRU Düsseldorf an der Feuerbachstraße (Sonntag, 15 Uhr) sieht er sein Team daher „nicht gerade von Selbstvertrauen geprägt“, weiß aber, wo er ansetzen kann. Die Pflichtaufgabe gegen Cronenberg haben seine Schützlinge immerhin mit 4:0 gelöst, auch in Uerdingen sei eine Stunde lang fast alles nach Plan gelaufen. Was allerdings auch direkt zum bislang größten Manko führt: Ein Torjäger ist weiterhin nicht in Sicht. Andrej Hildenberg, der nach seiner Lungen-Operation wohl erst im nächsten Jahr wieder Fußball spielen wird, ist in der Spitze nicht zu ersetzen. „Da kann ich aber nicht nur die Stürmer in die Pflicht nehmen, da gehört die ganze Mannschaft zu“, sagte Molina.
Zu Beginn durfte sich Jan Bresser im Angriff versuchen, zuletzt schenkte der Coach in der Spitze seinem jungen Neuzugang Oguz Ayhan das Vertrauen. Druck, will Molina auf den 21-jährigen aber in keiner Form aufbauen: „Die Frage ist doch: Was kann ich von so einem Spieler erwarten? Keiner unserer Neuzugänge ist älter als 21, das sind doch alles keine fertigen Oberliga-Spieler. Da ist die hohe Erwartungshaltung unfair.“ Er wolle seine Talente, zu denen er auch Talha Demir (21), Manu Ioannidis (20) oder Selcuk Yavuz (19) zählen, behutsam aufbauen: „Die Jungs sind sehr engagiert. Das werden mal richtig gute Spieler.“
Verzichten muss der SCK in Düsseldorf auf Spielmacher Lennart Ingmann, der mit seinem überflüssigen Platzverweis in Uerdingen ein weiteres Loch in die Aufstellung des Teams reißt. Umso wichtiger, dass Robert Wilschrey und Marco Czempik unter der Woche zumindest wieder locker trainieren konnten und im Idealfall als Alternativen bereitstehen.
Bei der TuRU, für die der Ex-Kapellener Benny Schütz bislang zum Stammpersonal zählt und Robert Norf noch nicht zum Einsatz kam, läuft bislang wenig zusammen. Nach der 0:4-Niederlage bei der SpVg Schonnebeck stehen die Düsseldorfer weiterhin punktgleich mit dem SCK im Tabellenkeller. „TuRU ist momentan die Überraschung der Liga — im negativen Sinne“, sagt auch Molina, der allerdings an die Stärke des Gegners glaubt: „Ich gehe weiterhin davon aus, dass das Team unter die ersten Fünf kommen. Es wäre natürlich gut, wenn der Knoten noch nicht gegen uns platzt.“
Beim Oberligisten TSV Meerbusch heißt das Prinzip „Nerven bewahren“, nachdem das Team in den vergangenen Wochen viele Punkte liegengelassen hat. Es fehlten das Glück und die Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor. Mit nur drei Zählern auf der Habenseite und als Tabellen-13. fahren die Schützlinge von Trainer Robert Palikuca nun zum TV Jahn Hiesfeld. Dort wollen sie nun unbedingt punkten, weil sie danach auf den aktuellen Spitzenreiter SSVg Velbert treffen und beim Tabellenzweiten KFC Uerdingen antreten müssen. Manager Christoph Peters erwartet in Hiesfeld „ein Duell zweier Mannschaften auf Augenhöhe“. Neben den Langzeitverletzten Johannes Walbaum, Stefan Klinger, Dominik Dohmen und Jan Paul Staschik fehlt den Gelb-Blauen morgen auch Brian Günther, der an Rückenproblemen laboriert. Die Qual der Wahl hat der TSV Meerbusch im Angriff, wo Mittelstürmer Dennis Schmidt nach überstandener Verletzung in die Startelf drängt, aber aktuell noch einen gewissen Trainingsrückstand hat.
