Schon wieder Einbruch bei Juwelier
Der Wert der diesmal erbeuteten Stücke liegt bei rund 80 000 Euro.
Grevenbroich. Fatih Akgün ist schockiert. Zum zweiten Mal in kurzer Zeit wurde sein Geschäft „Duett Juwelier“ an der Kölner Straße Opfer von Einbrechern. Bereits am 1. Juli hatten bislang unbekannte Täter Schmuck im Wert von 132 000 Euro mitgenommen. Die Beute gestern schätzt der 30-Jährige auf etwa 80 000 Euro.
Die Bilder ähneln sich. Wie Anfang Juli sind Vitrinen und Glasschränke zerstört, knirschen Glassplitter auf dem Boden. „Sogar die Blumen haben sie weggetreten, warum?“, fragt Fatih Akgün. Der Neuenhausener war vom Alarmsystem für sein Geschäft geweckt worden. „Sechs Minuten nach dem Alarm war die Polizei vor Ort, doch die Einbrecher waren bereits nach drei Minuten wieder fort.“ Profis waren wohl am Werk.
Am Freitag gegen 4.20 Uhr wurden Anwohner der Fußgängerzone aus dem Schlaf gerissen. Sie hörten Klirren, alarmierten sofort die Polizei. Anlieger sollen sogar vom Fenster aus gerufen haben, doch die Einbrecher ließen sich nicht stören. Mit zwei gewaltigen Äxten, die sie am Tatort zurückließen, schlugen sie das Glas aus dem Rahmen der Eingangstür. Kameras nahmen das Geschehen im Laden auf. Mit Brachialgewalt gingen drei maskierte Männer vor. Die Polizei sprach zunächst von nur zwei Tätern. Mit der Hand zerschlug ein Täter, der Handschuhe trug, das zentimeter-dicke Glas von Vitrinen, leerte gezielt die Auslagen. Die Beute warfen die Drei in große rot-weiß karierte Beutel. „Gestohlen wurde 585er-Goldschmuck — Ringen, Ketten und viele Anhänger — sowie Schmuck mit Brillanten“, sagt der Ladeninhaber nach einer ersten Übersicht.
Die Einbrecher flohen über die Oelgasse, wo sie in einen dunklen Audi, vermutlich ein A 6, stiegen und mit hohem Tempo flüchteten. Die Großfahndung blieb bislang ohne Erfolg. Kripo und Spurensicherung waren vor Ort. Fast exakt so waren die Täter auch im Juli geflüchtet. Akgün, vermutet, dass es sich um dieselben Täter handelt.
„Wir prüfen, ob es einen Zusammenhang zwischen den Einbrüchen gibt“, sagt Polizeisprecherin Daniela Dässel. Der Wert des Beuteguts diesmal fiel geringer aus als beim ersten Beutezug. „Seit dem ersten Einbruch deponieren wir abends die teuersten Stücke im Tresor“, berichtet Akgün, der zudem in Einbruchsschutz investiert hatte: „Ich habe für 24 000 Euro Rahmen verstärken und neue Metall-Jalousien anbringen lassen. Ich muss nun wohl weiter investieren, “ sagt er.
Die Einbrüche sind nicht die einzigen in der Innenstadt. Wiederholt wurde in vergangenen Jahren bei Uhren Optik Leven“ eingebrochen, ebenso in anderen Geschäften. „Es muss etwas geschehen“, sagt Akgün. „Es gibt Vorschläge, nachts Security durch die Fußgängerzone patrouillieren zu lassen.“
Davon weiß auch Heiner Schnorrenberg, Vorsitzender des Werberings. „Mit Security Präsenz zu zeigen, ist ein überlegenswerter Vorschlag, der am Donnerstag bei unserer Vorstandssitzung Thema sein wird. Vielleicht können wir mit den Einkaufszentren kooperieren, die bereits Sicherheitsdienste beauftragt haben“, meint Schnorrenberg.