Alte Feuerwache in Grevenbroich: Der Umbau kann beginnen

Jugendarbeit: Die Pläne für das neue Beratungszentrum liegen vor. Im Frühjahr sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Grevenbroich. Zur "Keimzelle einer innovativen neuen Jugendarbeit" soll nach der Vorstellung von Jugenddezernent Michael Heesch die Alte Feuerwache werden. Jetzt präsentierte die Architektin Angelika Teske-Naumann im Jugendhilfeausschuss ihre Pläne für das neue Jugendberatungszentrum.

Über lange Jahre hatte die Jugendkunstschule (JUKS) das Gebäude genutzt. Demnächst werden die Werk-, Lager- und Beratungsräume, ein Büro und das ehemalige Hausmeisterhaus in einen Aufenthaltsraum mit Thekenbereich sowie einen Seminar- und einen Computer-Raum umgebaut. Die mobile Jugendarbeit und der Jugendrat bekommen ebenfalls neue Räume. Finanziert wird der 320.000 Euro teure Umbau aus Mitteln des Konjunkturpakets II.

Das Wirtschaftsförderungsamt bleibt im ersten Stock , ebenso die Schulberatung, die Drogenberatung und die Schwangerenberatungsstelle Donum Vitae. Die Veranstaltungshalle steht weiterhin zur Verfügung.

Mit dem baldigen Umzug zweier JUKS-Mitarbeiter von der Feuerwache ins Bildungszentrum an der Bergheimer Straße wird die Feuerwache für den Umbau frei. Voraussichtlich dauern die Arbeiten vom Herbst dieses Jahres bis zum Frühsommer 2011.

Frank Paffendorf ist als Streetworker im ganzen Stadtgebiet unterwegs. Weshalb Grevenbroich zusätzlich eine zentrale Anlaufstelle für Jugendliche braucht, erklärt er mit einem schlichten Vergleich: "Warum braucht das Schiff einen Hafen?"

Als niederschwelliges Beratungsangebot soll die neue Einrichtung gerade die Jugendlichen ansprechen, die von anderen Angeboten nicht erreicht werden und nichts von Orientierungsangeboten sowie finanziellen Hilfen, etwa beim Auszug aus dem Elternhaus, wissen.

Um diesen Kontakt zu intensivieren, will die Stadt die mobile Jugendarbeit weiter ausbauen, denn der Streetworker ist meist erster Ansprechpartner für die Jugendlichen, die später zur Beratung in die Feuerwache kommen. Die Beratung beim Übergang von der Schule in den Beruf wird ein weiterer Schwerpunkt. Ein Ausbau in Richtung Jugendberufshilfe sei denkbar, so Michael Heesch, der ohnehin eine enge Zusammenarbeit mit der Jugendgerichtshilfe, dem Sozialen Dienst und anderen Stellen anstrebt.

In welchem Maße das Konzept umgesetzt wird, hängt von der Personaldecke ab. Ideal wäre eine Aufstockung von derzeit einer auf drei Stellen, sind sich Jugendamtsleiter Wolfgang Hufendiek und Jugenddezernent Heesch einig. Positive Signale kommen von der Jugendhilfeausschuss-Vorsitzenden Heike Troles (CDU). Einen ersten Schritt in Richtung Stellenausbau hat der Jugendhilfeausschuss beschlossen. Jetzt richtet die Stadt schnellstmöglich eine weitere halbe Streetworker-Stelle ein.