Kaarst: Eine Woche für Afrika

Projekt: Gymnasiasten beschäftigten sich mit dem fremden Kontinent – und sammelten Spenden.

Kaarst. Der Ton will nicht, wie er soll. Kein Mucks kommt aus den Lautsprechern. Hektisch stecken die Schüler des Albert-Einstein-Gymnasiums Kabel um, schaffen schließlich weiteres Equipment herbei. Gleich beginnt die Bühnenshow mit afrikanischen Tänzen und Musik vom anderen Kontinent. Nein, Zeit über ihr Projekt zu berichten, haben sie nicht. Dafür sei die Pressestelle zuständig.

Die Pressestelle, das sind Ronja und Jasmin. Die 15-Jährigen haben sich fürs Organisationsteam aufstellen lassen, eine von rund dreißig AGs aus denen die Fünft- bis Zwölftklässler in ihrer Projektwoche wählen konnten. Vier Tage beschäftigten sich die Gymnasiasten mit dem Thema Afrika, am Donnerstag stellten sie ihre Projekte vor, am Freitag folgte ein Spendenlauf. Ronja und Jasmin haben sämtliche Projekte im Blick - sie haben die Veranstaltung mitgeplant und dabei jede Menge gelernt, berichten sie.

"Es ist interessant zu sehen, wie die Menschen in Afrika leben", sagt Jasmin und deutet auf den Stand der Koch AG, vor dem Eltern, Lehrer, Schüler Schlange stehen. In der Projektwoche haben die Jugendlichen die afrikanische Speisekarte einmal rauf und runter gekocht. Heute verkaufen sie die Gerichte, die am besten geschmeckt haben, an die Besucher.

Noel und Bilal muss Jasmin den Besuchern gar nicht erst vorstellen. Sie machen sich selbst bemerkbar. "Kommen Sie, schauen Sie." Die 15-Jährigen haben in ihrer AG ein Computerprogramm entwickelt. Fragen leuchten auf dem Bildschirm auf: "Was tut die WM für Südafrika?" Viel, ist das Fazit des Nutzers, wenn er sich einmal durchs Programm geklickt hat.

"Die Touristen unterstützen die Region", sagt Bilal und winkt bereits den nächsten Gast herbei. Jasmin lässt ihren Blick durchs Foyer schweifen, wo Bilder auf Stellwänden vom Leben in Afrika berichten, Schüler in Aufsätzen Vergleiche zu Europa ziehen oder ökologische Probleme thematisieren. "Doch, wir haben viel auf die Beine gestellt", sagt Jasmin, die wie viele ihrer Mitschüler während der Projektwoche einen Tag in einem Betrieb gearbeitet hat.

Der Verdienst kommt zur einen Hälfte dem gemeinnützigen Verein Tagwerk zu, dessen Spenden 2010 nach Afrika fließen, die andere Hälfte werden die Schüler an ihre Partnerschule in Indien weiterleiten. Eigentlich könnten Ronja und Jasmin noch mehr berichten.

Doch die Tontechniker neben der Bühne haben hart gearbeitet, die ersten Basstöne finden ihren Weg aus dem Saal ins Foyer und die Besucher strömen ins Albert-Einstein-Forum. Mehr als zwei Stunden volles Programm warten. Ja, tatsächlich, die Schüler des Albert-Einstein-Gymnasiums haben in ihrer Projektwoche viel auf die Beine gestellt.