Ausstellung in Grevenbroich: Alpenidylle mit Humor
Die Kaarster Künstlerin zeigt ihre Bilder zum Thema „Im Wald und auf der Heide“. Ihre Naturmotive hat sie malerisch verfremdet.
Grevenbroich. "Im Wald und auf der Heide" - beschaulich klingt der Titel der aktuellen Ausstellung in der Wevelinghovener Galerie Landart. Aber so sehr er an Heimatfilme der 50er Jahre denken lässt, so geschickt führt die Künstlerin Ada Blochwitz die Erwartungen der Besucher in die Irre.
Zwar greifen alle Arbeiten Naturmotive auf, wie die im Titel versprochenen Wald- und Heidelandschaften. Aber stets ist ein skurriler Humor dabei, der Blochwitz’ Stil unverwechselbar macht. So zeigt zum Beispiel dasBild "Der Berg ruft" auf dem ersten Blick Alpenkitsch pur: Ein Gamsbock ist zu sehen, blauer Himmel, Wiese und Enzian. Nur: Das Tier auf seiner abschüssigen Alm schaut nicht aufwärts, sondern nach unten.
"Es ist also nicht der Berg, der ruft, sondern der Abgrund", erklärte Ausstellerin Anneliese vom Scheidt in ihrer Einführung. "Damit kommt in diese Idylle ein Bruch, das Vertraute irritiert, Fragen tauchen auf."
Denn bei genauerem Hinsehen erweist sich Ada Blochwitz als Meisterin der malerischen Verfremdung. Eine Zielscheibe mit Wildschwein-Motiv arbeitet sie collagenhaft in eine Waldszene ein, alte Karteikarten macht sie ebenso zum Malgrund für ihre Bilder wie Stoffreste.
Mit Bilderklärungen ist die 56-Jährige eher sparsam. So zum Beispiel beim Bild "Kleiner König im Wald", das einen verloren dreinblickender Herren in Turnschuhen und Krawatte, auf dem Kopf eine Pappkrone, zeigt. Die jüngste Düsseldorfer Macbeth-Inszenierung inspirierte Ada Blochwitz zu dem Werk.
Aber eigentlich komme der Betrachter auch ganz ohne Hintergrundwissen aus, sagt die Künstlerin. "Frauen verstehen das doch auf Anhieb, oder?", fragt sie augenzwinkernd.
1952 in den Niederlanden geboren, studierte Ada Blochwitz an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Joseph Beuys, Geiger und Wintersberger. Heute lebt und arbeitet sie in Kaarst. Ihre Arbeiten waren bereits bei Veranstaltungen des Grevenbroicher Kunstvereins und in vielen anderen Ausstellungsstätten der Region zu sehen. Was als nächstes kommt, bleibt abzuwarten, wie die Künstlerin sagt: "Ich stolpere durch das Leben und verstreue meine Bilder."
Die Ausstellung ist bis zum 7. Dezember in der Galerie Landland, Poststraße 91, zu sehen. Die Öffnungszeiten sind samstags 15 bis 18 Uhr, sonntags 14 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung, Telefon: 02181-212864.