Neusser hofft auf Emmy-Award
Dominik Eisenschmidt spielte bei der RTL-Serie „Geile Zeit“ mit. Jetzt ist die Show für den US-Fernsehpreis nominiert.
Neuss. Viele Menschen träumen davon, einmal vor der Kamera zu stehen. Für den Neusser Dominik Eisenschmidt ist dieser Wunsch in Erfüllung gegangen. Er spielte eine Hauptrolle in der Sketchshow "Geile Zeit", die im Herbst 2007 freitagabends auf RTL ausgestrahlt wurde.
Anfang des Jahres wurde die Serie wegen zu niedriger Einschaltquoten wieder abgesetzt. Dennoch ist sie jetzt für den wichtigen Fernsehpreis Emmy in der Kategorie "International" nominiert. "Am 24.November ist die Verleihung in den USA. Ich werde zwar nicht dabei sein, aber wünsche mir, dass ,Geile Zeit’ sich gegen die anderen Nominierungen durchsetzt. Der Emmy wäre für meinen Lebenslauf unbezahlbar", sagt Eisenschmidt. Er hofft, dass dann neue Folgen produziert werden und RTL die Serie wieder ins Programm nimmt.
"Der Name der Serie trifft zu: Es war eine geile Zeit mit dem Fernsehteam und vor der Kamera", erinnerst sich der 22-Jährige. Seine Schauspielkarriere begann 2003.
Der theaterbegeisterte Eisenschmidt, der hin und wieder für Laien-Produktionen auf der Bühne stand, bewarb sich bei einer Künstleragentur. Mit Erfolg: Schnell folgten Nebenrollen bei Fernsehserien wie "Mensch Markus". Im Sommer 2006 flatterte dann die Einladung für das Casting zu der neuen Comedy-Show "Geile Zeit" ins Haus.
"Die Produktionsfirma suchte vier junge Männer und vier junge Frauen für die Serie. Thematisch geht es um die Zeit zwischen der Pubertät und dem Erwachsensein", erklärt Eisenschmidt.
Der junge Mann übte drei Sketche ein und ging zum Vorsprechen. Den Tag, an dem er die Zusage bekam, wird Eisenschmidt nie vergessen. In Neuss war Schützenfest.
Eisenschmidt, der Mitglied in einem Schützenzug ist, marschierte gerade, als das Handy klingelte. "Die Kapelle vor mir war sehr laut, aber ich konnte verstehen, dass ich eine der drei männlichen Hauptrollen hatte. Ich jubelte und vergas vor Freude den Stechschritt", erzählt er.
Für den Neusser begann eine aufregende Zeit. Täglich stand er vor der Kamera, lernte Texte, schlüpfte für die Sketche in immer andere Rollen. "Einmal drehten wir in einem Flugzeug. Dann musste ich lernen, wie man an einer Tabeldance-Stange tanzt. Es wurde nie langweilig", erinnert er sich.
Das Team drehte 13 Folgen für die erste Staffel. "Als sie dann im Oktober ausgestrahlt wurden, habe ich mir das so oft es ging mit Freunden und Familie angeguckt. Alle waren stolz auf mich", sagt der Jung-Schauspieler.
Eisenschmidt, der 2005 sein Abitur am Neusser Quirinus-Gymnasium machte, bewirbt sich jetzt bei verschiedenen Schauspielschulen. "Bei ,Geile Zeit’ würde ich aber jederzeit wieder mitspielen", sagt er.