Baustart für den neuen Supermarkt am Lessingplatz

Ab Montag rollen in Norf die Bagger. Mit dem Nahversorger soll der Platz aufgewertet werden.

Norf. Konkrete Vorstellungen, in einen schönen Plan verpackt, hatte Anne Becker vom Amt für Stadtplanung zum Thema Seniorenzentrum Grupellopark in die jüngste Sitzung des Bezirksausschusses Norf mitgebracht.

Die vom Rhein-Kreis geforderte Verringerung der Wohnungen in dem Pflegeheim hat zu einem neuen Konzept geführt, das eine aufgelockerte Bebauung mit Wohnangeboten für Senioren neben Reihen- und Einfamilienhäusern vorsieht, die in viel Grün eingebettet sein sollen. „Wir arbeiten derzeit daran, die Rahmenbedingungen zu prüfen und den öffentlichen Raum durchzuplanen“, sagte Becker. Sie rechnet damit, „dass spätestens 2017 die ersten Bewohner einziehen“.

Konkrete Vorstellung hat die Stadt auch zur Ansiedlung eines Supermarktes auf dem Lessingplatz und schafft damit Fakten. Wie Andreas Galland vom Bauverwaltungsamt in Norf informierte, soll in der kommenden Woche mit den Bauvorarbeiten begonnen werden. „Das Oberverwaltungsgericht Münster hat zwar Anträge auf Gewährung vorläufigen Rechtsschutzes von Bürgern gegen die Errichtung zurückgewiesen, doch es sind noch Klagen anhängig“, sagte Galland. Der Investor lasse sich davon aber nicht abhalten und nutze die vorliegende Baugenehmigung. Die Stadt verspricht sich von Plänen, dass die Nahversorgung gestärkt und das Stadtteilzentrum wiederbelebt werde, erklärte Stadtplaner Markus Honermann. Ein Vorhaben, zu dem sich auch der Bezirksausschuss Norf ausdrücklich bekennt.

Laut Gudula Hesse richten sich die Bürgerproteste nicht gegen einen Supermarkt, sondern gegen den vorgesehenen Standort. Die Sprecherin der Bürgerinitiative „Pro Realschulwiese“ zeigte sich fassungslos darüber, dass Fakten geschaffen werden. Anders sieht den Fall beispielsweise Hildegard Müller, Inhaberin einer Buchhandlung auf dem Lessingplatz: „Wenn der Supermarkt nicht kommt, ist der Platz tot.“

Ein weiteres Thema, das vor allem den Derikumern auf den Nägeln brennt, ist der dortige Durchgangsverkehr. „Die Umgehungsstraßen führen nicht zu einer Reduzierung“, stellte Waltraud Beyen (CDU) fest. Im Gegenteil. Neue Firmenansiedlungen würden die Situation zusätzlich verschärfen. Die Stadt solle die Straßenbauarbeiten nutzen, verkehrsberuhigende Maßnahmen einzurichten. Der Bezirksausschuss beschloss eine Sondersitzung zu dem Thema.