Stadt will Spielplätze aufgeben

Grevenbroich möchte fünf marode Spielplätze für 65 000 Euro sanieren. Dazu soll eine 2000 Quadratmeter große Anlage in der Südstadt verkauft werden.

Grevenbroich. Aus Alt mach Neu: Mit Flächenverkäufen will die Stadt moderne Spielplätze schaffen. Das erste Beispiel ist die 2000 Quadratmeter große Anlage an der Friedrich-Ebert-Straße in der Südstadt. „Wir sehen kein Problem darin, das Gelände aufzugeben, denn in der Nachbarschaft, an der Kurt-Schumacher-Straße, befindet sich ein erst vor drei Jahren neu eingerichteter Platz“, sagt Jugendausschussvorsitzende Heike Troles (CDU). „Da die Stadt einen Sanierungsplan hat, können wir den Erlös für Investitionen verwenden“, erläutert Erster Beigeordneter Michael Heesch.

Heike Troles, Jugendausschussvorsitzende

Jeder dritte Spielplatz in der Stadt ist marode — und droht, dies auch zu bleiben. Denn mit 5000 Euro, die bis 2018 pro Jahr für alle 75 Anlagen in Grevenbroich zur Verfügung stehen, lässt sich dieser gewaltige Stau nicht auflösen. Deshalb sucht die Stadtverwaltung nach Möglichkeiten, um das Spielplatzsanierungskonzept dennoch fortzuschreiben. Unattraktive Spielflächen sollen aufgegeben und verkauft werden, der Erlös zur Aufwertung von anderen Arealen verwendet werden.

Dafür stellte der Jugendhilfeausschuss jetzt die Weichen: Die Spielplätze in Gindorf, Wevelinghoven und Noithausen schätzt die Verwaltung als „besorgniserregend“ ein. Zudem müssen Plätze in Hemmerden und Langwaden — so die Prioritätenliste der Verwaltung — dringend hergerichtet werden. Dies ist das Ergebnis von Ortsterminen des Arbeitskreises Jugendhilfe. Fest steht: Insgesamt sind 65 000 Euro nötig, um Tristesse durch Spielfreude zu ersetzen. Rund 20 000 Euro sollen in den Spielplatz Lerchenweg II in Wevelinghoven fließen. Die nur hundert Meter entfernt liegende Spielfläche Lerchenweg I soll aufgegeben werden. „Es macht keinen Sinn, zwei Plätze in derart geringer Entfernung zu erhalten“, so Troles. Zurzeit gibt es dort nur Wipptiere. Mit Geräten von anderen Anlagen könnte die Fläche schnell attraktiv werden. Für rund 15 000 Euro soll der Spielplatz „Am alten Hof“ in Noithausen überholt werden. So sollen die Spielbereiche neu angeordnet und neue Geräte aufgestellt werden. Eine umfassende Sanierung ist für den Platz „Am Schillingshof“ in Gindorf geplant. „Er besitzt eine zentrale Bedeutung für die dort befindliche Wohnanlage, ist aber kaum mehr bespielbar“, so die Einschätzung des Arbeitskreises.

Für rund 15 000 Euro sollen das zentrale Spielgerät aufgearbeitet, Bereiche neu angeordnet und neue Spielmöglichkeiten geschaffen werden. In die Jahre gekommen ist der einzige Langwadener Spielplatz „Am Eichenbroich“. Rund 12 000 Euro sollen für neue Geräte und Gestaltung von Anlage und Spielflächen ausgegeben werden. Profitieren kann die Verwaltung von einer Anwohner-Initiative an der Goldregenstraße in Hemmerden. Die Mitglieder wollen sich an den Modernisierungskosten beteiligen, so dass die Verwaltung lediglich rund 3000 Euro aufbringen muss. Mit neuen Geräten soll der Spielbereich für Kleinkinder attraktiver werden; die Vorgängermodelle mussten aus Sicherheitsgründen abgebaut werden.