Bezirksschütztenfest bildet Höhepunkt der Jubiläumsfeier
150 Jahre Schützentradition wurden auf der Furth gefeiert. Anlässlich des Geburtstages wurde auch das Bezirksschützenfest ausgerichtet.
Nordstadt. An Pfingsten steigt im Neusser Norden traditionell das zweitgrößte Schützenfest im Rhein-Kreis. In diesem Jahr ist es noch eine Nummer größer als sonst. Denn die ausrichtende St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft feiert 150 Jahre Schützentradition auf der Furth und hat das zum Anlass genommen, Gastgeber für das Bezirksschützenfest zu werden. So marschieren gestern neben den 1852 Further Schützen noch 425 Uniformierte aus 16 Vereinen im Bezirk Neuss der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften mit.
Mittendrin: König Torsten I. Klein und Königin Sonja. „Es sind so viele kleine, schöne Momente, die hängen bleiben werden“, schwärmt Klein. Die Parade am Sonntag war für ihn nur einer von vielen Höhepunkten. „Es ist einfach schön, wie man bejubelt wird und wie die Menschen sich freuen, wenn man zurückwinkt“, sagt Klein. Auch zwei Überraschungen, die sein Reiterkorps für ihn organisiert hat, wird er in guter Erinnerung behalten. So luden die Reiter das „1. Neusser Regiments-Tambourcorps“, in dem Klein passives Mitglied ist, zur Parade am Sonntag ein. Die andere Überraschung gab es am Samstag zum Fackelzug, als die Reiter ihre spontan nach dem Königsvogelschießen im April in Angriff genommene Fackel zeigten. Sie stellt ihren Korpskameraden Klein dar und ist mit der stolzen Überschrift versehen: „Wir sind König“.
Diese Fackel ist nur eine von 20 Großfackeln in diesem Lichterzug. Die anderen thematisieren Fußball-EM und Fifa-Korruptionsskandal, aber auch den Wunsch nach einer S-Bahn-Haltestelle am Jröne Meerke. Eine Fackel setzt die viel beschworene Willkommenskultur ins Bild — mit einem „Willkommen“ in arabischer Schrift.
Das Programm am Pfingstsonntag startete früh. Um 8 Uhr hielten Pfarrer Hans-Günther Korr und Bezirkspräses Michael Offer in St. Josef das Festhochamt. Beim anschließenden Festakt im Zelt gab es dann eine besondere Ehrung. Erich Lenzen erhielt das Schulterband zum St.-Sebastianus-Ehrenkreuz. Das ist die zweithöchste Auszeichnung des Bundes der historischen Schützenbruderschaften. Nach der reibungslos verlaufenden Parade rockte am Sonntagabend dann die Coverband „Novesia Live“ das Zelt.
Zum Glück bot der Montag die Gelegenheit, etwas länger auszuschlafen. Nach dem musikalischen Frühschoppen folgte mittags das Bezirksschützenfest. „Das ist eine einmalige Gelegenheit, zusammen zu kommen“, sagte Bezirksbrudermeister Andreas Kaiser aus Norf. 16 der 18 angeschlossenen Bruderschaften nutzten die Chance.