Die Turnhalle des Kaarster AEG wird nun saniert

Die Halle kann bis zum Ende des Schuljahres nicht genutzt werden. Die Stadt Kaarst hat aber für Ersatz gesorgt — drinnen und draußen.

Foto: Anja Tinter

Kaarst. In der Turnhalle des Albert-Einstein-Gymnasiums ist es zurzeit mächtig laut, Funken sprühen — und nur wenige Menschen sind dort wirklich sportlich aktiv. Stattdessen sind Facharbeiter auf einem an der Außenseite angebrachten Gerüst tätig. Sie schneiden in sorgfältiger Handarbeit mit Hilfe eines Winkelschleifers die Fenster aus ihren Fugen. Die Sanierung der Halle ist dringend notwendig: In der Schulchronik ist zu lesen, dass 1970 mit dem Bau begonnen wurde — dem heutigen Stand der Technik kann die Halle also nicht mehr entsprechen. Jetzt wird nachgerüstet — und die Zeit dafür drängt.

Christina Busch, baubegleitende Ingenieurin

Der Belüftung dienen die Fenster schon länger nicht mehr. „Die Hydraulikantriebe der Fensterflügel sind defekt. Die Fenster lassen sich demnach weder öffnen noch schließen“, erklärt Christina Busch, baubegleitende Ingenieurin und bei der Stadt Kaarst im Bereich Gebäudewirtschaft tätig. „Im Sommer ist es zu heiß in der Halle und im Winter zu kalt “, ergänzt Schulleiter Bruno von Berg. Zudem sei der Bau energetisch und von der Wärmedämmung her nicht mehr auf dem neuesten Stand, so Busch.

Von der Fensterfront wird nur die Stahlkonstruktion stehen bleiben. Sie bekommt einen neuen Anstrich, anschließend erfolgt der Einbau einer Dreifachverglasung, deren Fenster manuell geöffnet werden können. „Alle Benutzer sind dann in Zukunft in der Lage, selbst über die Belüftung zu entscheiden“, erklärt Christina Busch. „Nach der Sanierung haben wir einen Stand von 2016“, berichtet Sigrid Burkhart, Technische Beigeordnete der Stadt Kaarst.

An der gegenüberliegenden Wand bietet der lädierte und an vielen Stellen abgeplatzte Prallschutz ein hässliches Bild — deshalb wird er rundum erneuert. Außerdem wird ein Sonnenschutz auf der gegenüberliegenden Seite angebracht. Die Gesamtkosten beziffert Burkhart mit voraussichtlich 385 000 Euro.

Nachdem 2016 einem Antrag auf Fördergelder nicht stattgegeben wurde, freut sie sich, dass die Stadt jetzt die Finanzierung selbst stemmen kann. Der Umbau erfordert allerdings Zeit — bis zum Ende des laufenden Schuljahres bleibt die Halle gesperrt.

Das Stoßgebet mancher Schüler, dass der Sportunterricht bis dahin ausfällt, wird aber nicht erhört werden. Sigrid Burkhart setzt auf Freiluftsport. Als Ausweichmöglichkeit wird die Turnhalle an der Bussardstraße angeboten. Das gelte auch für den Vereinssport. „Zusätzlich können die Schüler zum Sportforum nach Büttgen fahren“, erklärt Schulleiter von Berg. Die Stadt übernehme die Kosten für diesen Transport. Er sei sehr froh, dass in Bezug auf die Turnhalle endlich etwas passiere und dass das Ganze gut umgesetzt werde, so der Pädagoge.

Die Hallendecke bleibt unverändert und der Boden wird einer Grundreinigung unterzogen. „Die Bauarbeiten sind nur der Auftakt für die Sanierung anderer Sporthallen, etwa die der Halestraße“, verspricht Sigrid Burkhart.