Diebe stehlen Oldtimer samt Hund „Dicki“
Der Mercedes wurde von einem Parkplatz entwendet — während der Hund auf dem Rücksitz saß.
Neuss. Hannelore Rogalski ringt um Fassung: Unbekannte stahlen am Mittwochabend auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums am Holzheimer Weg den hochwertigen Oldtimer ihres Mannes Hans-Walter, ein Mercedes 190 SL, Baujahr 1956. Wert: mehr als 100 000 Euro. Zwischen 19.10 und 20 Uhr, mitten im größten Rummel. Aber noch viel tragischer: Familienhund „Dicki“, ein 14-jähriger, hellbrauner Shih Tzu, saß auf dem Rücksitz.
Seitdem hat das Ehepaar aus Gnadental keine ruhige Minute mehr. Dass sie das Auto zurückbekommen, auf das sie „lange gespart“ und das sie 18 Jahre lang „gehegt und gepflegt“ haben, spielt zwar auch eine Rolle, aber nur eine untergeordnete. „Hauptsache, wir finden unser Tier wieder“, sagt Hannelore Rogalski verzweifelt.
Das Ehepaar hatte den Wagen mit schwarzem Verdeck und dem Kennzeichen „NE-K 1 H“ am Holzheimer Weg abgestellt, abgeschlossen und war einkaufen gegangen. „In der Bäckerei haben wir noch einen Kaffee getrunken“, sagt Hannelore Rogalski. „Wir waren nicht lange weg. Als wir zurückkamen, war der Wagen verschwunden.“ Spuren hinterließen die Täter der 75-Jährigen zufolge nicht. „Vielleicht haben sie das Verdeck aufgeschnitten oder per Schraubenzieher das Schloss aufgebrochen.“ Splitter hätten nicht herumgelegen. „So einen Oldtimer knacken Profis ja in Nullkommanix“, sagt die 75-Jährige. „Wir haben sofort die Polizei gerufen.“ Die kam nach etwa 30 Minuten. „Ich habe mich tierisch geärgert, dass das so lange gedauert hat“, sagt Hans-Walter Rogalski.
Der kleine Rüde „Dicki“, etwa 40 Zentimeter hoch, sei zutraulich und höre nicht mehr so gut. „Er ist immerhin schon 14 Jahre alt“, sagt Hannelore Rogalski. Ihr Mann (76) hat seit dem Diebstahl quasi rund um die Uhr das Telefon in der Hand. „Ich rufe Bekannte an, fahre herum, bin täglich mehrmals auf dem Parkplatz und suche den Hund.“ Gestern Morgen erfuhr das Ehepaar aus dem Radio, dass am Konrad-Adenauer-Ring ein herrenloser Hund herumstreife. Hans-Walter Rogalski zog los, hatte aber kein Glück. „Das war ein Schwarz-Weißer“, sagt der 76-Jährige.
„Ich höre überall ein Bellen, schaue dann vor der Haustüre nach. Der Hund ist wie ein Kind für uns.“ Rogalski zieht alle Register, um das Tier wiederzubekommen: 10 000 Belohnung setzt er für denjenigen aus, der Oldtimer und Hund findet. Hinweise an Telefon 02131/3000.