Kundenandrang bei den neuen Geschäften im Römerpark

Die Supermarkt-Kette Kaufland und das umgebaute Modehaus Adler eröffneten gestern.

Foto: Woitschützke

Nordstadt. Auf dem Parkplatz an der Römerstraße ging es gestern zum Teil nicht mehr vor und zurück, auch zu Fuß kamen Menschen mit Einkaufswagen kaum aneinander vorbei. Die Neueröffnung der Kaufland-Filiale zog jede Menge Neugierige an. „Schon morgens um 7 Uhr hatten wir 70 bis 80 Kunden“, berichtet Verkaufsleiter Fadel Sbai. Um 10 Uhr seien es bereits über 1000 gewesen. Bis zum Abend reißt der Kundenstrom nicht ab. „Es läuft so, wie erhofft.“ Neben den Angeboten würden vor allem Fisch-, Wurst- und Käsetheke sowie Obst und Gemüse gut angenommen.

Brigitte Bongartz (68) und Carmen Reinold (50) haben direkt vor der Tür einen Parkplatz ergattert. „Jetzt müssen wir für den Wocheneinkauf nicht mehr nach Grevenbroich fahren“, sagen Mutter und Tochter, die im Stadionviertel und am Obertor wohnen. Am ersten Tag sei es in der neuen Kaufland-Filiale zwar noch etwas unübersichtlich. „Aber hier bekommen wir auch viele ostdeutsche Produkte wie Rosenmehl.“

Meltem Karatas (34) hat vor dem Einkauf mit ihrer Tochter Mira (1) genau Preise verglichen. „Nudeln zu 66 Cent sind wirklich billig“, sagt die Furtherin. Andere Angebote hingegen habe sie woanders günstiger gesehen. Das Sortiment sei gut. „Es ist auch alles sehr sauber.“

Susanne Leupold (56) und ihr Mann Hans Hardy (57) haben den Eröffnungstag ebenfalls für Schnäppchen genutzt. „Das Geschäft ist gut organisiert“, findet sie. „Nur der Kassenbereich ist nicht so glücklich angeordnet.“ „Mir fehlt eine Fleischtheke“, ergänzt ihr Mann. „Außerdem sollten Bänke aufgestellt werden.“

Bänke wünschen sich auch Kunden des nebenan liegenden Modegeschäfts Adler, das gestern ebenfalls offiziell seine Wiedereröffnung feierte. „Schön, dass es jetzt größer geworden ist und einige jüngere Marken dazu gekommen sind. Dadurch wird es bunter“, sagt Lieselotte Maaßen (78). Kleidung kaufen will sie diesmal nicht. „Das tue ich mir heute nicht an“, erklärt sie lachend. „Aber ich möchte einen Geschenkgutschein einlösen.“

Die Seniorin begrüßt die Wiederbelebung des Ladenzentrums Römerstraße. „Ich gehe hier oft einkaufen, auch bei Netto. Es müsste nur noch ein Drogeriemarkt hierhin“, findet sie. Jochen Goerdt vom Initiativkreis Nordstadt ist ganz überrascht von dem Andrang an der Römerstraße. „Ich hätte nicht gedacht, dass gerade im Lebensmittelbereich so viele kommen würden“, sagt er. Aber die Angebote verlocken offensichtlich auch Kleinunternehmer zu Großeinkäufen. Gestapelt in Einkaufswagen schieben sie Getränkekisten zu ihren Autos. „Wir hoffen, dass von dem Zulauf im neuen Römerpark — ein Schuhgeschäft kommt ja noch — auch die Geschäfte an der Neusser Weyhe profitieren“, erklärt Goerdt. Das neue Ladenzentrum gefällt ihm gut. „Nur der Parkplatz ist eine Wüste. Ein paar Bäume wären nicht verkehrt gewesen.“

Ein Teil der Stellplätze ist im Moment aber noch nicht befahrbar. Bagger sind direkt neben Kaufland im Einsatz. Dort befindet sich die Halle, in die der Schuhladen Siemes einziehen soll. Wer von der Netto-Filiale zu den neu eröffneten Läden will, kommt nur bis zum Autohaus Gottfried Schultz, landet vor Bauzäunen und muss einmal über den Parkplatz zurücklaufen — zum Unmut vieler Fußgänger.

Und auch, wenn die meisten gestern zu Kaufland oder Adler wollten, ist man in dem Autohaus mehr als zufrieden mit den Neueröffnungen in der Nachbarschaft. „Das ist ein Top-Erfolg“, lobt Markus Grabietz, Centerleiter von Gottfried Schultz. „Wir hätten nicht damit gerechnet, dass so viele Kunden dort hinkommen würden.“

Römerpark-Kunde Gottfried Neukirchen sieht noch Verbesserungsbedarf an den Wegen. „Von der Brücke her ist der Fußweg viel zu schmal für Radfahrer und Fußgänger“, sagt er. „Da muss etwas gemacht werden.“