Neue Flüchtlingsunterkünfte inDelhoven, Nievenheim und Rheinfeld
Stadt schlägt Flächen in den drei Orten vor. Häuser würden 2016 gebaut.
Dormagen. 836 Flüchtlinge leben in Dormagen, weitere 15 waren für gestern angekündigt. „Zurzeit liegt die wöchentliche Zuweisung bei 25 bis 40 Flüchtlingen“, erklärte Bürgermeister Erik Lierenfeld in der Ratssitzung. Tendenz steigend. Daher hat die Verwaltung die ersten drei der möglichen neun neuen Standorte, an denen in dezentralen Unterkünften 80 bis 150 Flüchtlinge unterkommen sollen, benannt: Delhoven, Nievenheim und Rheinfeld.
„Es ist noch nichts entschieden“, betonte Lierenfeld, der von etwa 1300 zusätzlich benötigten Unterbringungsplätzen bis Ende 2016 im gesamten Stadtgebiet ausgeht. Er wies auf eine große Bürgerversammlung zum Thema Flüchtlinge am 8. Dezember, um 18.30 Uhr an einem noch nicht feststehenden Ort hin. Nach dieser generellen Information über die möglichen Standorte, die Bauweise der Häuser und die Nutzung soll es laut Lierenfeld weitere Bürgerversammlungen in den Stadtteilen geben: „Lange, bevor der erste Spatenstich erfolgt, wird mit den Bürgern gesprochen.“
Die Stadt rechnet für nächstes Jahr mit etwa 600 bis 2000 zusätzlichen Asylbewerbern, die zum Großteil wie bisher in dezentralen Unterkünften wohnen sollen. In einem ersten Schritt hatte die Verwaltung neun Standorte identifiziert, die im städtischen Besitz sind und verhältnismäßig leicht zu erschließen wären. Die drei im Rat genannten Standorte, die zunächst realisiert werden sollen: eine Fläche für 100 Flüchtlinge zwischen dem Sportplatz Delhoven und der Klosterstraße, ein Feld „Auf’m Pohlacker“ neben dem Festplatz an den Maieichen für 100 Flüchtlinge und ein „Willkommens-Center“ für 100 bis 150 Flüchtlinge in der Verlängerung der Conrad-Schlaun-Straße. Dort sollen zugewiesene Asylbewerber aufgenommen werden, bevor sie auf andere Unterkünfte verteilt werden.
Die sechs anderen von der Stadt zuvor benannten Standorte sind die Friedhofserweiterungsfläche in der Nähe der Neusser Straße, an der Pankratiusstraße, Am Schützenplatz (alle in Nievenheim), in Gohr eine Fläche am Weidenstraßweg, in Straberg die Friedhofserweiterungsfläche sowie der Sportplatz in Hackenbroich.
Seit der Ankunft vieler neuer Flüchtlinge in Dormagen hat keine signifikante Veränderung in der Kriminalitätsstatistik, erklärte Polizeihauptkommissar Martin Kloep in der Ratssitzung. „In den Einrichtungen in Dormagen passiert sehr wenig, nur ab und zu normale Streitigkeiten“, sagte Kloep. Wie die Polizei auf Nachfrage mitteilte, ist sie bislang sieben Mal wegen „Hilfeersuchen“ zu den zwei Flüchtlings-Notunterkünften gerufen worden.