Wie ein Keks Robin Hoods Geschichte lebendig macht

Am Sonntag feiert das Kinderstück „1:0 für Robin Hood“ Premiere.

Neuss. Robin Hood und der Keks — was der eine mit dem anderen zu tun hat, erzählt eine neue Theaterproduktion im RLT, die sogar eine Uraufführung ist. „1:0 für Robin Hood“ heißt das Stück aus der Feder von Sebastian Zarzutzki, Musiker, Autor und Regisseur in einem. Die Musik, sonst eine wichtige Zutat in seiner Arbeit, lässt er dieses Mal aber außen vor. In seinem Stück für Kinder ab vier Jahre geht es nämlich vor allem darum, dass Menschen sich kennenlernen und teilen, was sie haben.

Landstreicher Hobo (Pablo Guaneme Pinilla) streicht um eine Bushaltestelle herum in der Hoffnung, etwas Essbares zu finden. Einen Keks zum Beispiel. Dumm nur, dass der sich fest in der Hand von Herrn Klappke (Josia Krug) befindet. Unter der Bedingung, dass Hobo ihm eine Geschichte erzählt, ist Herr Klappke aber zum Teilen bereit. Und welche fällt Hobo dann ein? Richtig, die von Robin Hood, dem Rächer der Entrechteten, der die Reichen bestiehlt, um den Armen zu helfen. Mit dem Erzählen wird die Geschichte lebendig, tauchen die beiden in das Leben von Robin Hood ein und spielen es nach.

Zarzutzki wollte mehr als nur eine übliche Gut-und-böse-Geschichte für Kinder erzählen. „Aber da gibt es nicht viel, wenn man auch nach sozialkritischen Elementen sucht“, sagt er. Also hat der Vater eines dreijährigen Sohnes selbst ein Stück geschrieben und darin zwei Ebenen eingebaut. Die Jetztzeitige mit den zwei Männern an der Bushaltestelle und die vergangene mit Robin Hood und seinen Abenteuern. Ein Test vor Kita-Kindern hat gezeigt, dass die jungen Zuschauer mit den beiden Ebenen klarkommen. Jule Dorn-van Rossum hat dafür ein wachsendes Bühnenbild gebaut — in dem sich unter anderem ein Regenschirm in Pfeil und Bogen verwandelt.

Die Premiere des 50-minütigen Stücks findet am Sonntag um 15 Uhr an der Oberstraße 95 statt. Karten und Infos unter Telefon 02131/26 99 33. hbm