UWG/Freie Wähler Neuss stellen Reserveliste auf Ex-Sozialdemokrat wird Bürgermeisterkandidat

Neuss · Dem überraschenden Wechsel zur UWG lässt der ehemalige Sozialdemokrat Karlheinz Kullick jetzt eine weitere folgen: Er tritt als Bürgermeisterkandidat der Freien Wähler an. So sind seine Aussichten.

Ex-Sozialdemokrat: Karlheinz Kullick tritt als Bürgermeisterkandidat der Liste UWG/Freie Wähler an.

Foto: SPD Neuss

(-nau) Nach dem Übertritt des ehemaligen SPD-Stadtverordneten Karlheinz Kullick (68) zur UWG und die Gründung der Fraktion „UWG/Freie Wähler“ im vergangenen Jahr zeichnet sich nun das Ende von Kullicks politischer Laufbahn ab.

Bei der Aufstellung der Reserveliste, die die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) jetzt in der Gaststätte „Im Dom“ vornahm, wurde Kullick zwar auf Platz vier gewählt, doch bei der Kommunalwahl 2020 konnte die UWG gerade einmal einen Sitz erringen. Und dass der amtierende Sozialausschussvorsitzende zum Chef im Rathaus gewählt wird, nachdem ihn die Wählergemeinschaft zum Bürgermeisterkandidaten bestimmt hat, wird er selbst kaum glauben.

Einen Sitz im Rat strebt mit Aussicht auf Erfolg der Fraktionschef und Vorsitzende der Wählergemeinschaft, Carsten Thiel, wieder an. Thiel, zudem Vorsitzender der Kreistagsfraktion, belegt Platz eins der Reserveliste, gefolgt von Nicole Fast und Tobias Urbach. Auf den Plätzen hinter Kullick landeten Horst Wichmann und Roland Buske.

Zufrieden sind die Freien Wähler mit der Wahlkampfvorbereitung, weil alle 29 Kommunalwahlbezirke mit Direktkandidaten besetzt werden konnten. Darunter seien auch einige neue Gesichter, sagt Thiel. Andere Mitglieder habe die UWG ziehen lassen müssen, weil, wie es Thiel ausdrückt, der Wohnungsmarkt in Neuss ihnen keine Alternative zur Verfügung gestellt habe.

Mit Blick auf die auslaufende Ratsperiode hob Thiel in der Versammlung einige Punkte hervor, die er als Erfolge von UWG/Freie Wähler bezeichnete: Die Sanierung des Hundehauses im Tierheim Bettikum, oder der Kampf gegen die Grundsteuererhöhung. Mit Blick nach vorne holt die Wählergemeinschaft einige Dauerbrenner von der Warmhalteplatte: Tierklinik, Multifunktionshalle beziehungsweise Digitalisierung der Verwaltung. Er wisse, was die Bürger beschäftigt und wo es im Rathaus hakt, sagte Kullick in einer ersten Äußerung als Bürgermeisterkandidat. An diesen Punkten möchte er programmatisch ansetzen.