Dormagen: Bürgerbedenken gegen das Fachmarktzentrum

Im Planungsausschuss ging es erneut um die möglichen Auswirkungen des Zuckerfabrik-Bauvorhabens auf die City.

Dormagen. Das geplante Fachmarktzentrum auf dem ehemaligen Zuckerfabrikgelände war ein umfassend diskutiertes Thema im Planungsausschuss am Dienstagabend. Die Verwaltung informierte die Politiker über aktuelle Entwicklungen und gab die Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Bürger an den Bauleitplanungen bekannt.

Um die befürchtete Lärmbelästigung durch Lkw in der Johannes-Bock-Straße zu verhindern und die rückwärtige Anbindung an die Europastraße zu ermöglichen, schlug Bürgermeister Heinz Hilgers vor, die private Bayerstraße als öffentliche Straße umzuwidmen. Diese Straße führt an der gesamten südlichen Rückseite des Zuckerfabrikgeländes entlang bis zum Freibad und Sportzentrum.

Außerdem: Das Objektgutachten lasse entscheidende Schlüsse auf das noch folgende Lärmschutzgutachten zu, erklärte Hilgers. Darin wird vorgeschlagen, künftige Betreiber des Fachmarktzentrums zu verpflichten, von 22 bis 6 Uhr eventuelle Lärmbelästigungen durch Anlieferer oder Gastronomie durch baulichen Schutz oder andere Zufahrten zu verhindern. "Über die Bayerstraße könnte man den Verkehr ab 22 Uhr ableiten", benennt Hilgers einen seiner Ansicht nach weiteren Vorteil der Anbindung. Allerdings müsse die Straße zuvor verbreitert und für den Lkw-Verkehr verstärkt werden.

Die Verwaltung stellte in der Vorlage zur Sitzung die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung dar. Auf sechs Seiten wurden die Einwände der Bürger und die Stellungnahmen der Stadtverwaltung zusammengefasst. Ein häufiger Einwand gegen das Fachmarktzentrum, der auch in dieser Sitzung wiederholt von den Grünen, der UWG und der Zentrumspartei geäußert wurde, ist der befürchtete "Tod der Innenstadt".

Unter anderem bezweifelte Ingo Kolmorgen (Grüne) den positiven Effekt auf die Kölner Straße: "Niemand kauft Fliesen im Baumarkt und geht danach in die Fußgängerzone." Bürgermeister Heinz Hilgers antwortete pragmatisch: "Wer woanders Fliesen kauft, kommt aber ebenso nicht in die Kölner Straße." Hilgers folgt mit seiner Einschätzung dem GMA-Gutachten, das dem Fachmarkt eine Verträglichkeit mit dem Einzelhandel der Innenstadt attestiert: "Ich glaube, dass das Zentrum der Innenstadt nicht Kunden nimmt, sondern 10 bis 20 Prozent neue Kunden bringt."