Grevenbroich: Fairer Handel im Museum

In der Villa Erckens gibt es ab sofort Gepa-Produkte. Der Erlös fließt Hilfebedürftigen zu.

Grevenbroich. Feine Hochlandkaffees, Tees aus den verschiedenen Anbaugebieten der Welt, Schokoladen mit hohem Kakaoanteil - das sind die beliebtesten Produkte im neuen Gepa-Shop des Museums Villa Erckens. Seit vier Wochen steht der neue Schaukasten nun in der Eingangshalle. Schokolade findet bisher den größten Absatz, nicht nur bei den Beschäftigten. Auch das Museumscafé hat einige der fair gehandelten Produkte in sein Angebot aufgenommen.

Der Gepa-Arbeitskreis Kirchengemeinde St. Peter und Paul verkauft fair gehandelte Produkte ab sofort auch in Kooperation mit dem Fachbereich Kultur der Stadt im Museum auf der Stadtparkinsel. "Ich wollte diese Produkte verkaufen, weil der faire Handel eine tolle Sache ist, die ich unterstützen wollte”, sagt Stefan Pelzer-Florack, Fachbereichsleiter Kultur und damit für das Museum zuständig. Schon seit längerem hatte ihm die Idee zu dem neuen Angebot vorgeschwebt.

Die Eine-Welt-Tage, die von August bis Dezember erstmals auch in Grevenbroich stattfinden werden, gaben Pelzer-Florack den Anstoß, an den Gepa-Arbeitskreis der Kirchengemeinde St. Peter und Paul heranzutreten. Der verkauft faire Produkte schon seit längerem. Mit dem neuen Angebot will die Stadt als Träger des Museums der Initiative eine "lukrative Möglichkeit" bieten, Geld für ihre Sozialprojekte einzunehmen, sagt Pelzer-Florack.

Die Gepa-Initiative der Kirchengemeinde St. Peter und Paul finanziert aus dem Erlös des Verkaufs mehrere Projekte - unter anderem "Pedro II" in Brasilien, das Schülern eine Agrarausbildung auf hohem Niveau im Internat ermöglicht. Auch Computer-Schulungen gehören dazu. Außerdem werden Kindergärten und Zisternen gebaut.

Um möglichst viel Geld in die hilfebedürftigen Länder schicken zu können, hofft man im Museums-Shop auf regen Verkauf. "Die Waren sind alle auf dem Niveau von Feinkost", sagt Ingrid Jantzen, Vorsitzende der Fair-trade-Agendagruppe in Grevenbroich. Bei vielen Produkten handelt es sich zudem um Bio-Produkte.

Für das Museum selbst sind die Non-Food-Produkte besonders wichtig, weil sie sehr gut in den musealen Bereich passen. Hierzu gehören etwa bunte Regenmacher, handgearbeitete Geldbörsen und filigraner Schmuck. Einige der Artikel aus dem Regal können Kinder in Workshops auch selbst basteln.

Dass Fair-Trade kultig sein kann, beweist Gisela Weber, Koordinatorin der Eine-Welt-Woche im Kreis. Ihre Tasche aus Saftpäckchen ist nicht nur stabil, sondern sieht auch gut aus.