Dormagen: Chempark wirbt um mehr Akzeptanz

Mit den Besuchertagen will Betreiber Currenta Transparenz demonstrieren.

Dormagen. Die Chemie-Industrie hat es nicht leicht. Immer wieder geraten Unternehmen in ein schlechtes Licht und müssen sich mit Bürgerprotesten auseinandersetzen - Bayer zuletzt etwa bei der umstrittenen CO-Pipeline zwischen Uerdingen und Dormagen. "Lamentieren hilft da aber wenig. Man muss versuchen, mehr Akzeptanz in der Bevölkerung zu erreichen, indem Einblicke in ein Unternehmen gewährt werden", sagt Walter Leidinger, Leiter des Chemparks Dormagen.

"Wir müssen den Nutzen der Industrie wieder begreifbar machen und auch unsere Bedeutung als Arbeitgeber herausstellen", ergänzt Leidinger. Um dieses Ziel zu erreichen, beabsichtigt der Chempark-Betreiber Currenta im Rahmen der Besuchertage das Verständnis für Chemie zu stärken und in einen Dialog mit den Nachbarn zu treten.

1500 Besucher können an drei Sonntagen (2. Mai, 11. Juli und 31.Oktober) mit den jeweiligen Schwerpunktthemen Sicherheit, Umwelt und Energie an Rundfahrten teilnehmen, eine Ausstellung besuchen oder mit Mitarbeitern diskutieren. "Die zunehmende Industrie-Skepsis und das Schüren diffuser Ängste wirken sich nicht zuletzt abschreckend auf Investoren aus. Wir können dem aber nur durch Aufklärung und Transparenz begegnen. Mit den Besuchertagen leisten wir in diesem Sinne einen wichtigen Beitrag", so Leidinger.

Es sei zudem wichtig, verständlich zu machen, welche Produkte am Ende eines Fertigungsprozesses stünden. "Gerade in der Chemie hat man es da schwer. Wenn wir es im Stadium der Vorproduktion zum Beispiel mit einer womöglich auch noch stinkenden Flüssigkeit zu tun haben, kann sich der Laie nur schwer vorstellen, dass daraus einmal Schaumstoff werden soll", erläutert Leidinger. Im Rahmen einer Ausstellung soll darauf ebenso aufmerksam gemacht werden, wie auf die Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten bei Currenta, einer Servicegesellschaft von Bayer und Lanxess. Denn, so unterstreicht Leidinger: "Fachkräfte sind immer schwerer zu finden. Jeder will im Fernsehen Superstar werden, aber kaum noch einer Chemiker."