Grevenbroich: Tiertafel - Futter für hungrige Vierbeiner

Zweimal wöchentlich bekommen bedürftige Tierbesitzer Futter für ihre Lieblinge.

Grevenbroich. Schäferhündin Jenny kennt den Weg. Schwanzwedelnd läuft sie auf Egbert Balve und Hubert Grothe zu. Die beiden arbeiten ehrenamtlich für die Tiertafel und sorgen dafür, dass Jennys Herrchen einmal in der Woche mit Futter für seine Hündin ausgestattet wird.

Für einen Euro erhält Wolfgang Stevens einen Beutel mit Trocken- und Nassfutter. "Wenn es die Tafel nicht geben würde, müsste ich woanders sparen. Erst kommt der Hund und dann ich", stellt Stevens klar. So wie er denken viele Tierbesitzer, die regelmäßig zur Tafel kommen. Hartz-IV-Empfänger oder Leute mit kleiner Rente, denen das Tier oft der einzig verbliebene Luxus ist, nehmen das Angebot von Caritas und dem Tierheim Oekhoven dankbar an.

"Die Idee zur Tiertafel kam uns vor zwei Jahren", erzählt Egbert Balve. "Viele Besucher der normalen Tafel haben gefragt, ob wir auch etwas für den Vierbeiner hätten." Mittlerweile öffnen er und sein Kollege Hubert Grothe zweimal wöchentlich die Türen an der Bergheimer Straße 13. Das Futter kommt vom Tierheim Oekoven, das - so Leiterin Margot Schneider - in der glücklichen Lage sei, viele Futterspenden zu erhalten. Was das Tierheim abgeben kann, wird im Tafelladen zum symbolischen Preis von einem Euro verkauft. "Im Monat sind es 150 bis 170 Beutel, die wir weitergeben", schätzt Balve.

Nicht nur Hunde, auch Katzen, Kleintiere und Vögel werden versorgt. "Außerdem geben wir in dringenden Fällen Gutscheine für einen Tierarztbesuch weiter", so Balve. "Wir kennen die Menschen, die hier Futter holen und sprechen mit ihnen. Ich denke, da ist keiner dabei, der uns ausnutzt." Davon kann auch bei Georg Wrede keine Rede sein - der Katzenbesitzer kommt seit längerem, um Futter zu holen. "Ich bin schon froh, dass es die Tiertafel gibt", sagt er und packt noch einen Beutel Trockenfutter ein, "und es sind immer gute Sachen, die man hier bekommt."