Neuss: Skaterhockey: Chiefs kämpfen für neue Kabinen

Sport: In Uedesheim fühlt man sich von der Stadt übergangen.

Neuss. An die 30 Kinder nehmen in diesem Jahr wieder am Ostercamp der Uedesheim Chiefs teil. Sie absolvieren an vier Tagen ein straffes Programm von morgens 9 bis abends um 18 Uhr. Doch der Erfolg gibt den Veranstaltern recht, denn das Skaterhockey-Trainingslager für Junioren aus Uedesheim, Allerheiligen oder Rosellerheide findet bereits zum fünften Mal im Neusser Süden statt.

Ob die Chiefs auch in Zukunft Werbung für ihre Jugendabteilung machen können, steht jedoch in den Sternen. Zwar ist auf der Bezirkssportanlage in Uedesheim vor zehn Jahren mit dem Chiefs-Garden eine Spielstätte entstanden, die 2004 nach einem langen Kampf mit der Stadt endlich auch überdacht wurde, doch eines fehlt bis heute: Umkleidekabinen.

"Klar ist man anfangs froh, dass hier überhaupt anständig Skaterhockey gespielt werden kann", so Jugendwart Christoph Stumpf. "Doch die Rahmenbedingungen sind einfach unbefriedigend. Wir warten seit Jahren, dass endlich etwas passiert."

Zwei Umkleidekabinen gibt es auf der Anlage, die sich Fußballer und Hockeyspieler - insgesamt 18 Mannschaften von den Bambini bis zu den Senioren - teilen. Die liegen jedoch vom Chiefs-Garden durch zwei Fußballplätze getrennt in weiter Entfernung. "Diesen langen Weg im Winter bei Eiseskälte und womöglich noch verschwitzt zurückzulegen, ist insbesondere Kindern eigentlich nicht zuzumuten", erklärt Stumpf. Dasselbe gelte natürlich auch für den Gang zur Toilette.

"Die Stadt sagt, die Kassen seien leer. Wir sind auf der Sportstätten-Investitionsliste erst 2013 an der Reihe. Bis es dann tatsächlich was wird, ist es wahrscheinlich 2015", klagt Stumpf.

Wenn Eltern Interesse signalisieren würden, ihr Kind bei den Chiefs anzumelden, könne man dieses Defizit schlecht verschweigen, sagt der Jugendwart. "Und wenn wir sie dann immer weiter vertrösten müssen, leidet natürlich irgendwann unsere Glaubwürdigkeit." Zudem sei die Konkurrenz im Umfeld mit den Crash Eagles Kaarst und den Düsseldorf Rams groß, "und die verfügen beide über bessere Bedingungen".

Die Chiefs, eine Abteilung des SV Uedesheim, stehen jetzt vor der Wahl, ihre Nachwuchsarbeit zurückzufahren oder selbst aktiv zu werden. "Ich hoffe auf letzteres. Wir müssen nach außen hin zeigen, dass Skaterhockey in Neuss längst keine Randsportart mehr ist", sagt Stumpf und gibt sich kämpferisch. "Wir haben intern ein Gremium gebildet, indem zumindest über eine Interimslösung nachgedacht werden soll. Eine Art Billig-Container würde vielleicht fürs Erste reichen. Bis 2013 oder gar länger können wir nicht warten."