Neuss: Kinderbauernhof - Schafe und Ziegen hautnah erleben

Das lange Osterwochenende lockte zum Hof nach Selikum.

Neuss. Kinder, die früher Schweine oder Kühe sehen oder gar streicheln wollten, hatten es leicht: Sie gingen einfach zum nächsten Bauernhof, der meist nicht weit war. Im Zuge der landwirtschaftlichen Reformen der vergangenen Jahrzehnte, bei denen viele Höfe aufgegeben oder in gewinnbringende Unternehmen ohne jeden bäuerlichen Charme umgewandelt werden mussten, wurde dieser Kurzausflug immer unmöglicher.

Kinder aus Neuss und dem Kreis haben es jedoch nicht weit, wenn sie neugeborene Kälbchen, Ferkel oder Entenküken sehen wollen. Der Kinderbauernhof in Selikum bietet nicht nur spannende Infos rund um die Landwirtschaft, sondern auch heimische Hoftiere zum Anfassen und Streicheln.

1978 wurde die Einrichtung nahe des Erholungsgebiets Reuschenberger Busch von der Stadt gegründet, um Kindern einen Einblick in das Leben auf dem Bauernhof zu geben und ihnen ein neues Gefühl für die Natur zu vermitteln.

Schon die ersten Schritte in den Schweinestall sind nichts für empfindliche Nasen. Der Spruch, dass Kleinvieh auch Mist macht und dementsprechend riecht, bewahrheitet sich dort. Im Koben liegen zwei Hausschweine und grunzen zufrieden vor sich hin. Informationstafeln warnen, dass Besucher diesen Gesellen besser nicht zu nahe kommen sollten, da sie auch beißen können.

Munteres Gegacker und Gequake begrüßt die Besucher. Neben Enten und Gänsen können auch Ziegen, Esel, Ponys und Kühe bestaunt werden. Fröhlich klettern etwa die kleinen Zicklein auf bereit gelegten Baumstämmen umher und beäugen neugierig die Besucher.

Besonders, wenn die in ihren Jackentaschen kramen und etwas Knisterndes zu Tage befördern. Ein unübersehbares Schild warnt jedoch davor, den Tieren etwas anderes als das spezielle Tierfutter, das in kleinen Tüten gekauft werden kann, zu geben: "Kuchen, Brötchen und auch Brot sind unser Tod" ist dort zu lesen.

Die Esel im Gehege etwas weiter trauen den lockenden Rufen nicht so ganz. Sie blicken lieber vorsichtig aus der Stalltür, um dann doch auf ihrem Strohlager zu bleiben. Positiv: Die wichtigsten Infos über die jeweilige Tiergattung, deren landwirtschaftlichen Nutzen und Art der Haltung sind auf Metalltafeln auch in Blindenschrift zu ertasten, von den Huftieren gibt es außerdem einen Hufabdruck in Originalgröße.