Neuss: Vom Toten, der wieder aufsteht

Kinder des Familienzentrums St.Quirin sprechen über schwere Themen.

Neuss. "Wir sind jetzt in Jerusalem." Die Kinder im Familienzentrum St.Quirin schauen von ihren Stühlchen auf den Boden. Ein braunes Stoffstück markiert den Weg, gerade haben sie alle bunte Tücher und Buchsbaum darübergelegt, das sind die Palmzweige. Eine weiß gekleidete Jesus-Puppe samt Esel geht nun diesen Pfad. Der führt zu einem stilisierten Kreuz. Was dann folgt? Die Kinder hören und kommentieren zunächst einmal die Geschichte des Einzugs.

Mädchen aus der Vorschulgruppe

Paul und Vanessa, Loredana, Marie und Max hören aufmerksam zu und haben auch selbst Geschichten beizusteuern. "Die Menschen freuen sich, dass Jesus kommt", sagt ein Mädchen aus dem Kreis. Viele Geschichten hat Jesus zuvor erzählt, und viele dieser Geschichten sind den Kindern vertraut. Die vom Samariter, vom verlorenen Sohn, vom Blinden, der sehend wurde.

Ja, die Menschen in Jerusalem freuen sich - aber nicht alle. Jesus hat Neider, es gibt Feinde, das wissen sie hier im Schatten des Münsters. Den Grund kennen sie auch. Einige Menschen mochten ihn nicht, weil er anderen Menschen geholfen hat, kommt der Kommentar aus dem Kreis der Vorschulkinder. Und ein Mädchen ergänzt: "Es gab auch viele, die fanden einfach nur die alten Götter gut."

Ein Licht geht im Kreis von Hand zu Hand, ein Teelicht im Glas, dann schlagen die Kinder das Kreuzzeichen; "weil Gott uns liebhat..

"Jesus wusste, er würde sterben, am Kreuz", sagt die Erzieherin. Einige nicken, gucken auf das Kreuz am Boden, das ein roter Glasstein schmückt, und Mäx ergänzt: "Mit zwei Verbrechern, rechts und links von ihm. Jesus war ans Kreuz genagelt, die Räuber waren angebunden."

Und dann kommt das Schwere. "Aber Jesus bleibt nicht tot. Kein anderer Mensch außer Jesus kann auferstehen", erzählt die Erzieherin. Die Jungen und Mädchen im Kreis denken nach. Was ist das, auferstehen? "Wenn man tot ist und dann wieder aufsteht", sagt Max. Aber auch alle anderen, die nicht wieder aufstehen, sind nach dem Tod bei uns, wissen zwei Mädchen. Sogar Tiere, so wie das Kaninchen, das gestorben ist. Konstantin lässt sich nicht ablenken. Nach der Auferstehung "ist Jesus hochgegangen in den blauen Himmel", erklärt er, "über eine Lufttreppe bis in die Wolken."

Das alles ist nicht leicht zu verstehen. Doch die Kinder irritiert das nicht. Hätten sie Jesus gern getroffen? Das "Ja" kommt überzeugend und im Chor. Nicht streng, freundlich wäre er bei einer solchen Begegnung gewesen, sagen sie. Dann hätten sie mit ihm geredet, mit diesem freundlichen Menschen im weißen Gewand, das können sich die Kinder schon ganz gut vorstellen. "Und ich hätte ihn gefragt, ob er mir hilft", sagt Mäx. Dass er das getan hätte, wobei auch immer, steht für den Jungen fest.