Polizei: „Es gibt keine Brennpunkte in Kaarst“

Bilanz: Die Statistik belegt unter anderem, dass die Fälle von Straßenkriminalität im vergangenen Jahr rückläufig waren.

Kaarst. "Es gibt aus polizeilicher Sicht keine Brennpunkte in Kaarst", sagt Kriminalhauptkommissar Wilfried Gatzweiler entschieden. Der Blick auf die Kriminalitätsstatistik des vorigen Jahres scheint seine Aussage zu bestätigen. So wurden der Polizei im Jahr 2009 958 Fälle von Straßenkriminalität gemeldet - dazu gehören Raubdelikte, Körperverletzung sowie Diebstähle und Sachbeschädigungen. Zum Vergleich: 2008 waren es 1037 Fälle. Als Brennpunkt will er auch den Bereich zwischen Park, Einkaufszentrum, Gymnasium und Jugendzentrum nicht bezeichnen. "Wir gehen dort oft Streife und kennen das Publikum", sagt Wilfried Gatzweiler.

Der Einsatz von Schwarzen Sheriffs, wie sie die Stadt ab Mai einsetzen will, sei auch dort aus polizeilicher Sicht nicht notwendig. "Wir hatten zwei Fälle von schwerer Körperverletzung im vergangenen Jahr, wahrscheinlich sind diese Vorfälle in den Köpfen der Leute haften geblieben", vermutet Gatzweiler.

Rückläufig sei zudem die Zahl der jugendlichen Intensivtäter: Von 2008 auf 2009 sank sie von 17 auf 13 Täter. "Bei mehr als fünf Straftaten in einem Jahr kann man von Intensivtätern sprechen", erklärt der Polizist. Mit Blick auf die jugendlichen Täter weist er auch daraufhin, dass die Zahl von unerlaubten Graffiti stark rückgängig sei.

Positives kann Gatzweiler im Hinblick auf die Zahl der Diebstahldelikte verkünden: Insgesamt sank die Zahl von 1143(2008) auf 1083 (2009), die Aufklärungsquote stieg leicht von 24 auf 24,2 Prozent. Den höchsten Anteil machen die Fahrraddiebstähle aus. 312 Räder wurden 2009 gestohlen. Die Polizei konnte dabei einen Junkie festnehmen, auf dessen Konto allein 50 gestohlene Räder gingen.

Um fast ein Drittel stiegen die Wohnungseinbrüche - 2009 wurden der Polizei 93 Fälle gemeldet, 2008 waren es 65 Fälle. "Die meisten Einbrüche liegen in der Zeit zwischen 17 und 21 Uhr", so der Kriminalhauptkommissar, der in diesem Zusammenhang auch auf die Vorbeugungsstelle der Polizei hinweist. "Dort informieren wir über Sicherungsmöglichkeiten von Schlössern, Fenstern oder Autos." Wer sich beraten lassen will, kann unter 02131/3000 einen Termin vereinbaren.