Dormagen: Feuerwehr-Großübung am Zinkhüttenweg

Nach der Befüllung eines Lkw tritt Gas aus, und die Wolke zieht Richtung Bahnhof.

Dormagen. Mit Blaulicht und Sirene rückten am Montagmorgen um 9.30 Uhr die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Dormagen aus. Ziel: die Firma RWE Gasspeicher am Zinkhüttenweg. Die Retter wussten zu dem Zeitpunkt nicht, dass es sich um eine Großübung handelt. Unter realistischen Bedingungen sollten sie den Einsatz bei einem Gasaustritt erproben. Dazu hatte die RWE Gasspeicher GmbH ihr Gelände zur Verfügung gestellt.

Das Szenario hatten sich Hans Jürgen Horn, Betriebsleiter der Nievenheimer Anlage, und Sabine Voss, Leiterin der Freiwilligen Feuerwehr Dormagen, ausgedacht:

"Bei der Befüllung der Druckspeicheranlage durch einen Lkw kam es zu einem Abriss der Zuleitung. Es tritt Gas aus und der Wind drückt die Gaswolke Richtung Bahnanlage. Zugleich liegt eine verletzte Person in der Nähe des Gaslecks", erläuterte Feuerwehrchefin Sabine Voss.

Nach Auslösung der automatischen Brandmeldeanlage wurde die Dormagener Wehr alarmiert. Anschließend erfolgte ein Rückruf der Feuerwehr zur Leitstelle der Gasspeicheranlage und der verantwortliche Stadtbrandmeister löste "Stadtalarm" aus. Dies bedeutet, dass alle Löschzüge auf Dormagener Stadtgebiet alarmiert werden. Bereits nach fünf Minuten traf das erste Fahrzeug auf dem Betriebsgelände ein. Innerhalb kürzester Zeit waren 76Männer und Frauen mit 20Einsatzfahrzeugen vor Ort.

Der verantwortliche Einsatzleiter, Stefan Kemper, sondierte die Lage und kümmerte sich zuerst um die Versorgung der verletzten Person. Die Rettung erfolgte unter Atemschutz und war innerhalb kürzester Zeit erfolgreich abgeschlossen.

Zugleich koordinierte Kemper seine Einheiten so, dass sie das Gasgemisch durch Wasser verdünnen, damit es nicht erst zu einem entzündlichen Gemisch kommen konnte.

Bei dem Einsatz zeigte sich, dass das moderne Sicherheitssystem der RWE und die Zusammenarbeit mit der Dormagener Wehr Früchte trägt. Die Unterstützung von RWE durch die bei Falck Risc in Rotterdam geschulten Führungskräfte (WZ berichtete) machte sich bezahlt. Die dort gelernten Einsatztaktiken wurden angewendet.

Sabine Voss war mit der Übung zufrieden: "Für uns galt es festzustellen, mit wie vielen Kräften wir rechnen können, wenn es zu so einer großen Lage kommen würde, wie die, die geübt wurde. Die Geschwindigkeit und Anzahl der einzusetzenden Rettungskräfte ist absolut klasse." In den kommenden Tagen wird die Übung weiter ausgewertet. "Dann wissen wir, ob und wo wir noch nachsteuern müssen."