Grevenbroich: Eine Einladungskarte als Karriere-Startschuss

Bis zum 7. Juni sind Bilder von Künstlerin Erika Danes in der Versandhalle zu sehen.

Grevenbroich. Sie arbeitet mit Holzschnitten und Radierungen, kombiniert Fotografien mit grafischen Elementen und fasst kleinformatige Blätter wie am Schwarzen Brett zu so genannten "Pin-ups" zusammen. Anlässlich des bundesweiten Jahres der Grafik zeigt Erika Danes seit Freitag eine Auswahl von Arbeiten in der Versandhalle.

Die Künstlerin aus Meerbusch, vom Kulturausschuss aus über 30Bewerbern ausgewählt, beschäftigt sich seit mehr als drei Jahrzehnten mit verschiedenen Drucktechniken. Am Anfang stand eine Einladung zum Kindergeburtstag, erinnert sich Erich Dohr.

Vor Jahren wurde der damalige Meerbuscher Kulturamtsleiter zufällig durch eine kreativ gestaltete Einladungskarte auf das Talent der damals 29-Jährigen aufmerksam. Darauf angesprochen, verriet ihm Erika Danes ihren sehnlichen Wunsch: Einen Volkshochschul-Kurs bei der legendären Künstlerin Erika Horn zu besuchen.

Bislang hatte es mit der Anmeldung nicht geklappt, weil die wenigen Plätze stets frühzeitig von einer eingeschworenen Gruppe belegt worden waren. Dohr überredete die Dozentin, die junge Frau zusätzlich zu den 20 "alten Hasen" in den Kurs aufzunehmen.

Das war 1975. Der Kurs sollte zum Startschuss für eine beachtliche künstlerische Laufbahn werden. Es dauerte nicht lange, bis Erika Danes sich dem Kunstkreis Meerbusch anschloss. 1988 trat sie dem Verein Meerbuscher Künstler bei, seit 1992 ist sie im Vorstand.

Inzwischen kann die dreifache Mutter auf eine Reihe von Einzel- und Gruppenausstellungen zurückblicken, darunter die "Große Kunstausstellung NRW" in Düsseldorf. Seit 2005 beteiligt sie sich an den Atelierausstellungen "Kunstpunkte Düsseldorf".

Schon früh befasste sie sich mit der Technik der Ätzradierung, die allerdings eine umfangreiche Ausstattung erfordert. Deshalb arbeitet Erika Danes heute vermehrt mit dem weniger aufwändigen Holzschnitt. "Das kann ich sogar am Küchentisch machen", erklärt sie.

Indes beschränkt sie sich keineswegs nur auf Grafik. Urlaubsfotos, zu schade, um im Album zu verschwinden, lässt die Künstlerin auf spezielles Papier drucken, um das Blatt anschließend zu bedrucken. Dabei räumt sie bereitwillig ein, dass sie sich eigentlich nicht als Fotografin sieht, sondern als "Knipser".

Na und? Es seien gerade die zufälligen Schnappschüsse, etwa von Litfaßsäulen und Stierkampf-Plakaten, die zusammen mit aufgedruckten Straßenszenen einen besonderen Charme entwickeln.

“ Die Ausstellung ist bis zum 7. Juni samstags und sonntags, jeweils von 13bis 16 Uhr, geöffnet.