Grevenbroich: Schottische Muster und Malt vom Feinsten

Zweite Museumsnacht traf den Geschmack der Besucher.

Grevenbroich. Mit einem Schnäppchen vom Flohmarkt fing alles an, erinnert sich Werner Hoffrichter und schmunzelt. Damals, vor 15Jahren, brachte er eine Langspielplatte mit schottischer Dudelsackmusik vom Trödel nach Hause: "Es war pure Neugierde. Aber schon beim ersten Anhören war ich so begeistert, dass ich unbedingt auch Dudelsack spielen lernen wollte."

Es blieb indes nicht bei einigen Übungsstunden, der Schottland-Virus hatte Hoffrichter infiziert. Es folgten Reisen ins Land der Kilts und Karos, und mit der Zeit wurde er zum Könner auf dem schottischen Nationalinstrument. Vor fünf Jahren hat der Diplom-Ingenieur seinen "bürgerlichen" Beruf an den Nagel gehängt und in Barrenstein eine eigene Dudelsackschule aufgebaut.

Zusammen mit Schülern spielte Hoffrichter bei der Museumsnacht am Samstagabend - natürlich stilecht im "Highland Dress" mit Kilt. Jedenfalls beinahe: Denn im Gegensatz zu den waschechten Schotten, die jeweils das Karomuster ihrer Familie tragen, wechselt der Barrensteiner von Auftritt zu Auftritt: "Mal ist der eine Clan an der Reihe, dann wieder ein anderer. Hauptsache, meine Lieblingsfarbe Blau ist dabei."

Ergänzt wurde das Programm der schottisch-irischen Museumsnacht durch die Band "Craggy Island" aus Mönchengladbach, die irischen Pop und Rock von Chris de Burgh bis zu den Dropkick Murphys im Repertoire hatte. Darauf abgestimmt war das kulinarische Angebot mit Sandwiches und anderen britischen Spezialitäten. Kenner und Neugierige hatten außerdem Gelegenheit, edle Single-Malt-Whiskys zu probieren.

Mit der britisch-rauen Mischung hatte das Team um Kulturamtsleiter Stefan Pelzer-Florack den Geschmack des Publikums getroffen. Mehr als 150 Besucher strömten in die Villa Erckens. Damit gelang es den Veranstaltern an die erfolgreiche Museumsnacht-Premiere im vorigen Jahr anzuknüpfen.

Das Konzept ist weitgehend gleich geblieben. Ergänzend zum musikalischen Programm lud die Villa Erckens mit allen Ausstellungen zum Entdecken ein.

Letztmalig gezeigt wurden Arbeiten von Schülern des Pascal-Gymnasiums, die sich im Kunstunterricht mit dem vielschichtigen Begriff der "niederrheinischen Seele" beschäftigt hatten. Am Sonntag führten die Sechstklässler die Besucher sogar selbst durch die Ausstellung.