Neuss: Rückgang, aber schwarze Zahlen

Erstmals seit dem Zusammengehen der beiden Häfen vor sechs Jahren, in denen die Kurve steil nach oben wies, gibt es nun eine Abwärtsentwicklung. Schwarze Zahlen erwartet Ulrich Gross dennoch am Ende des Jahres.

Neuss. Deutlich weniger Tonnage im Schiffs- und Eisenbahnumschlag, aber kein Abrutschen in Verluste: Bei den Neuss Düsseldorfer Häfen (NDH) sind die Geschäftsführer verhalten-optimistisch. "Wir werden am Jahresende gute schwarze Zahlen schreiben", sagt Ulrich Gross. Und sein Kollege Rainer Schäfer ergänzt, man sehe den Boden beim Abschwung in der Logistikbranche erreicht.

So, wie es offensichtlich der Branche insgesamt ergeht. Gerade sind die Häfen-Chefs aus München zurück. Auf der weltgrößten Transport- und Logistikmesse haben sich die NDH mit Partnern wie dem Krefelder Hafen oder dem Autoterminal ATN erstmals an einem eigenen Stand präsentiert.

"Ein Barometer der Befindlichkeiten", wie es Rainer Schäfer formuliert. Die haben die beiden Geschäftsführer als "zurückhaltend-optimistisch" ausgemacht - ganz so, wie sie auch ihre eigenen Erwartungen umschreiben.

Anders als die vor allem auf Containerumschlag spezialisierten und von der Chemie-Industrie abhängigen Häfen haben die Neuss-Düsseldorfer Häfen zwar deutliche Rückgänge, aber keine dramatischen Einbrüche zu verkraften. Im ersten Quartal sei der Schiffs- und Eisenbahnumschlag jeweils um etwa 15 Prozent zurückgegangen, "und auch der April war nicht berauschend", so Schäfer.

Erstmals seit dem Zusammengehen der beiden Häfen vor sechs Jahren, in denen die Kurve steil nach oben wies, gibt es nun eine Abwärtsentwicklung. Schwarze Zahlen erwartet Ulrich Gross dennoch am Ende des Jahres.

Das habe die breite Aufstellung der NDH bewirkt, so Rainer Schäfer: Verluste aus weggebrochenen Container- und Stückgutumsätzen wurden durch klassische Hafengeschäfte teilweise wieder abgefedert:

Dazu zählen Gross und Schäfer das Geschäft der Öl- und Getreidemühlen, den Umschlag von Baustoffen und Mineralöl und den Umschlag von Importkohle. Der zieht stark an und entwickelt sich zunehmend zu einem lukrativen Geschäft.