Dormagen: Kraft:„Alles schaut nachDormagen“

Bildung: Die SPD-Politikerin hat am Mittwoch die Caritas-Kita besichtigt.

Dormagen. Auf ihrer Wahlkampftour hat Hannelore Kraft, die Fraktions- und Landesvorsitzende der SPD in Nordrhein-Westfalen, am Mittwoch im Rhein-Kreis Neuss Station gemacht. "Alles schaut nach Dormagen", begründet die Politikerin ihren Besuch in der ausgezeichneten Caritas-Kindertagesstätte "Haus der Familie".

Die vorbildliche Kita wurde bereits im Juni 2007 "als eine von sieben Familienzentren in NRW als best-practise-Einrichtung gekürt", erinnert sich die Leiterin Christiana Kemmerling, die mit Bürgermeister Heinz Hilgers Hannelore Kraft und SPD-Bundestagskandidat Hubert Esser durch die Kita geführt hat.

Das Konzept, so genannte familienergänzende Angebote - zum Beispiel Tagesmütter - mit einer Betreuung in der Kita zu kombinieren, zeigt Erfolg: "Vor drei Jahren hatte ich noch 100 Kinder pro Jahr auf der Warteliste, heute sind es nur noch 40", so Kemmerling. Die Einrichtung setzt auf U3-Betreuung und altersgemischte Gruppen, das heißt Drei- bis Sechsjährige spielen zusammen.

Nicht zuletzt in seiner Funktion als Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes nutzt Bürgermeister Hilgers am Mittwoch die Gelegenheit, mit Kraft über die Betreuung der Kleinsten zu sprechen. Er diskutiert mit ihr über gesetzliche und finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten, um die Betreuung noch zu verbessern. "Alle 60 Tagesmütter werden von der Stadt bezahlt", so Hilgers. Durch den Vorsorgeeffekt einer guten Betreuung im Kindergarten gelinge es der Stadt sogar, Kosten zu sparen: Eine teure Heimunterkunft, die bis zu 8000Euro kostet, kann so vermieden werden.

"Vor fünf Jahren haben wir angefangen, von Hebammen, über Schwangerschaftskonfliktberatern bis hin zur ehrenamtlichen Ersatzoma alle familienergänzenden Angebote zusammen zu bringen", resümiert Hilgers. Es gehe aber immer darum, Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten, "damit die Familien schließlich wieder auf eigenen Beinen stehen".

"Mich hat genau das beeindruckt - wie alles miteinander und unter einem Dach verzahnt ist", sagt die SPD-Politikerin. Sie befürwortet das Konzept, die Kinder in der Übergangsphase nach dem Kindergarten bis zur weiterführenden Schule zu begleiten. Hilgers: "Bildung, Gesundheit und Familie zu vernetzen, das ist das Geheimnis unseres Erfolges in Dormagen."