Kaarst: „Sehr gut“ fürs Familienzentrum

Erziehung: Die Kindertagesstätte St. Aldegundis hat fast alle Punkte bei der Zertifizierung durch das Land erreicht.

Kaarst. Fröhlich toben die Jungen und Mädchen auf dem Freigelände der Kindertagesstätte St.Aldegundis in Büttgen. Die Ausgelassenheit hat aber nichts damit zu tun, dass ihre Einrichtung jetzt ein staatlich zertifiziertes Familienzentrum ist. Das dürfte in dem Kindergarten alltäglich sein. Vielmehr geraten die Erwachsenen vor dem neuen Aushängeschild ins Schwärmen. "Wir haben 46 von 48 Punkten erreicht. Das ist sehr gut", erklärt Leiterin Christa Sieverdingbeck.

Hinter der aktuellen Auszeichnung verbergen sich Prädikate wie "außergewöhnliche Stärkung", "sehr gute Qualität" und "herausragende Leistung". Einziges Manko: mangelnde Interkulturalität. Aber dafür könne ja der Kindergarten nichts, meint Sieverdingbeck: "Hier wohnen halt nicht viele ausländische Mitbürger." Lediglich ein türkisches Kind habe man dabei - und im nächsten Jahr ein farbiges.

Bereits vor zwei Jahren erhielt der Kindergarten eine "Vorstufe" der Auszeichnung: Er wurde vom Bistum Köln zum Katholischen Familienzentrum ernannt. "Deshalb war es für uns logische Konsequenz, dass wir uns auch als Landesfamilienzentrum NRW beworben haben", erklärt Pastor Josef Brans.

Grundsätzlich habe sich das Haus "stärker den Bedürfnissen der Familien angepasst", erläutert Sieverdingbeck. "Wir wollen Eltern ganz früh erreichen." Bei Erziehungs- und Beratungsfragen sei das Familienzentrum beispielsweise jetzt Ansprechpartner. Eltern, deren Kinder Schlafprobleme haben, würde genauso geholfen wie jenen, deren Jungen und Mädchen in der Pubertät plötzlich in die Krise geraten. Eine Diplom-Psychologin der Caritas-Beratungsstelle sei regelmäßig erreichbar.

"Es gibt etliche Kooperationspartner", erläutert Brans. Dokumentiert sei das alles anhand von Verträgen. Diesen gibt es beispielsweise auch mit der "Vorlese-Oma" Gisela Dewenter. Oder mit der Musikpädagogin Ulrike Neuendorf. Auch eine Logopädin sei erreichbar. Brans: "Da steckt sehr viel Personal hinter."

Tanz- und Elterngruppen nutzten ebenfalls die großzügigen Räumlichkeiten der Kita - und die Eltern in einem wöchentlich angebotenen Café: "Das wird super genutzt", sagt Christa Sieverdingbeck.