Dormagen. Kaum jemand erinnert sich heute noch an Firmen wie Lenzola aus Krefeld, die Excelsiorwerke aus Köln oder die Firma Graetz aus Altena. Bei Liebhabern von alten Radio- und Phonogeräten leuchten bei diesen Namen allerdings die Augen. Alte Schätzchen dieser Firmen, aber auch Phonogeräte, die auf den Düsseldorfer Funkausstellungen von 1950, -53, -55 und 1970 vorgestellt wurden, können in Dormagen künftig in einem neuen Museum besichtigt werden.
Volkmar Hess und Helmut Dietsch haben an der Bahnhofstraße 2-4, der ehemaligen Baptistenkirche, ein Phono- und Radiomuseum eingerichtet. Obwohl die Ausstellungsfläche fast 500 Quadratmeter umfasst, reicht der Platz nicht aus, um die Sammlung von Dietsch (Rundfunk-, Tonband-, Kassetten- und Phonogeräte) und Hess (Phonographen und Grammofone) komplett zu zeigen. Daher wird im Museum nur ein Teil als Dauerausstellung zu sehen sein, im Hauptraum mit 150 Quadratmetern wird im Drei- bis Sechs-Monats-Rhythmus neu gestaltet.
Eröffnet wird das Museum am Sonntag, 20. Juni, ab 11 Uhr - stilecht mit alten Schellackplatten, zu denen die Boogie-Woogie-Friends NRW, die Tigerfeets und die Boogie-Woogie Dance Company eine kesse Sohle aufs Museumsparkett legen. Anschließend folgt Live-Musik mit den Sweethearts und ihrer Wirtschaftswundershow, den singenden Sperrmüllprofis und Chansonette Regina Müller-Jakubik.
Um die ausgestellten Geräte und Musikstile möglichst ursprünglich zu präsentieren, wird es auch eine Oldtimerpräsentation geben, Patrick Herm aus Moers erscheint mit einem historischen Fahrrad, und Major Peter Sievert vom Offizier-Verein des Deutschen Armeekorps 1914 schickt eine Delegation in zeitgemäßen Uniformen.