Neuss: Münsterschule - Der Bauverein zieht zurück

Bebauung: Am Freitag entscheidet der Stadtrat über die Vergabe. Die Auseinandersetzung um das Verfahren geht weiter.

Neuss. Vier Entwürfe zur Bebauung des Areals der früheren Münsterschule mussten die Mitglieder des Planungsausschusses in einem komplizierten Verfahren bewerten, jetzt sind es nur noch drei: Zwei Tage vor der Vergabeentscheidung im Stadtrat hat der Bauverein die für ihn vom Büro Ingenhoven&Ingenhoven entwickelten Pläne zurückgezogen.

Ausschlaggebend war das "eindeutige Mehrheitsvotum der Mitglieder des Ausschusses für Planung und Stadtentwicklung für den Entwurf der GWG", teilte der Vorstandsvorsitzende des Bauvereins, Frank Lubig, dazu mit: Man hoffe, durch die Entscheidung "den Abstimmungsprozess über die Grundstücksvergabe in der Ratssitzung zu erleichtern".

Dieser Abstimmungsprozess wird schwierig werden. Wie berichtet, will sich die CDU dem Mehrheitsvotum der Planungsausschussmitglieder nicht anschließen. Stattdessen soll der eigene Favorit, der Stadthäuser-Plan des Architekten Hanrath für einen Kölner Investor, durchgesetzt werden. SPD und Grüne wollen dagegen das aus der Matrix-Bewertung errechnete Ergebnis, die Pläne der GWG mit 30 Wohneinheiten, als Empfehlung für den Stadtrat einbringen. Die GWG stand nach der Auswertung auf Platz1, da CDU wie SPD deren Entwurf auf Platz2 gesehen hatten.

Eine direkte Auswirkung hat der Rückzug des Bauvereins: Bürgermeister Herbert Napp, der als Aufsichtsratsvorsitzender des Bauvereins am Freitag die Ratssitzung nicht hätte leiten können, kann nun seinen angestammten Platz doch wieder einnehmen.