Dormagen: Sieben Wohnblocks werden saniert
Sanierung: Kurt Bodewig informierte sich über Baufortschritt in Hackenbroich.
Dormagen. Sieben Jahre nach dem Auftakt zum Projekt "Die soziale Stadt" in Hackenbroich war Kurt Bodewig nun erneut an der Pletschbachstraße. Dieses Mal schaute sich der Bundestagsabgeordnete aber nicht die kleinen Modellhochhäuser an, an denen die Veränderungen zu Beginn der Sanierungen veranschaulicht wurden, sondern konnte sich ein Bild vom Baufortschritt machen.
Aus gelb-braunen Fassaden wurden freundliche weiß-blaue, die den Kontrast auf noch unsanierte Wohnhäuser besonders deutlich machen. "Ich hätte nicht gedacht, dass es so schön wird" sagt Bodewig und gibt zu, dass er sich 2001 nicht sicher war, ob das Projekt zu stemmen sei. Mit dem Förderprogramm "Die soziale Stadt" wollen Bund und Länder seit 1999 Stadtteilen mit besonderem Bedarf eine zukunftsfähige Entwicklung sichern.
In Hackenbroich wurden bislang in Zusammenarbeit mit den Eigentümergemeinschaften und dem Verein "Aktiv für Hackenbroich" zwei von sieben Wohnblocks mit insgesamt 254 Wohnungen umfassend saniert. Bodewig (SPD) lobt das Dormagener Projekt, das "eines der größten" im landesweiten Vergleich sei. "Es ist außerdem selten, dass Wohneigentümer so viel Eigenleistung erbringen." 2,3 Millionen Euro investieren diese, weitere 700 000 Euro kommen vom Bund, dem Land NRW und der Stadt Dormagen dazu.
Neben dem neuen Fassadenanstrich werden die Dächer der Häuser an der Pletschbachstraße 19 bis 48 erneuert und mit Spezialdämmplatten wärmegedämmt. "Das macht das Wohnviertel zu einem Vorreiter im bewussten Umgang mit Energie", erklärt Bodewig. Den Hackenbroichern kommt das zugute, sagt Dietrich Giesen, Verwalter der Eigentümergesellschaft: "Bei den steigenden Preisen wäre es sonst für viele nicht mehr möglich, die Heizkosten zu bezahlen."
Siegfried Zabel, der in einem der bereits sanierten Häuser lebt, kann die Energieeinsparung bestätigen: "Im vergangenen Winter hatten wir 15 Prozent weniger Heizkosten als bisher. Auch die neue Gestaltung der Häuser gefällt uns gut. Es ist wohnlicher geworden in Hackenbroich." Damit es so schön bleibt, ist Dietrich Giesen auch auf die Anwohner angewiesen: "Wir tauschen uns aus und ich bin froh, dass ich informiert werde, wenn die Fassaden verunstaltet werden. Nur so können wir die Anlagen dauerhaft sauber halten ."
Weil auch das Viertel auf der anderen Seite der Salm-Reifferscheidt-Allee saniert werden soll, hat der Rat der Stadt Dormagen einen weiteren Antrag auf Mittelbereitstellung aus dem Programm "Die soziale Stadt" gestellt. Damit sollen acht weitere Wohnhäuser mit insgesamt 222 Wohnungen saniert werden. "Hackenbroich soll insgesamt schöner und lebenswerter werden. Dafür setzen wir uns ein", sagt Bürgermeister Heinz Hilgers.