Dormagen. Ungläubig stehen Schaulustige vor der Zahnarztpraxis an der Limesstraße: Im Flur des Hauses steht ein Auto. Gestern Mittag ist eine 51-Jährige dort hineingefahren.
Geradezu akkurat rammte die Dormagenerin mit ihrem E-Klasse Mercedes ein Loch in den Eingang. Präzise hatte sie die 2,20 Meter breite Tür und die Glasscheibe daneben getroffen. "Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn sie frontal in die Mauer gefahren wäre", sagte Stefan Kemper von der Feuerwehr Dormagen.
Gestartet war die Frau am gegenüberliegenden Parkplatz. Laut Polizei rutschte sie vom Gas- auf das Bremspedal und war losgefahren. Auf ihrem Weg in die Praxis hatte sie die Parkplatzschranke und einen Poller mitgerissen.
"Ich hörte einen unglaublich lauten Knall und da stand das Auto auch schon am Ende des Flurs", sagte die Mitarbeiterin der Praxis, die direkt neben der Tür gesessen hatte. Alles sei voller Staub gewesen, der Motor des Fahrzeugs sei noch gelaufen und habe laut aufgeheult, weil noch immer Gas gegeben wurde.
"Ich habe mich gar nicht getraut, aus meinem Zimmer herauszugehen, weil ich Angst hatte, sie könnte aus Versehen den Rückwärtsgang einlegen und mich überfahren", sagte die Zahnarzthelferin.
Weil das Auto die Zugänge und den Treppenaufgang versperrte, war es zunächst schwierig, an die Autofahrerin heranzukommen und das Auto abzustellen. "Sie war glücklicherweise ansprechbar", sagte eine Praxismitarbeiterin.
Glück war es auch, dass niemand im Flur gestanden hatte, als der Wagen hineinfuhr. Die Unfallverursacherin trug nach ersten Einschätzungen einen Schock davon. Sicherheitshalber wurde sie ins Krankenhaus gebracht, das sie mittlerweile wieder verlassen hat.
Im ersten Stock mussten einige Mitarbeiter auf den Abschleppwagen warten, denn der Treppenaufgang war immer noch versperrt. "Wir haben ihnen angeboten, sie mit der Leiter herunterzuholen, aber sie wollen lieber warten", so Kemper. Der Gesamtschaden wird nach Polizeiangaben auf 80000 Euro geschätzt. Statiker untersuchen nun den Schaden am Gebäude. ochs
