Immer noch keine Hundewiese
Auch nach über einem Jahr Suche hat der Arbeitskreis keine geeignete Fläche gefunden.
Kaarst. Seit über einem Jahr wird in Kaarst nach einer Auslauffläche für Hunde gesucht. Zwar beschäftigt sich seit längerem eine Arbeitsgruppe mit dem Thema, doch noch konnte keine geeignete Wiese für die Vierbeiner gefunden werden.
Nach einem Urteil des Oberlandesgerichts Hamm ist die Anleinpflicht für Hunde im gesamten Stadtgebiet, wie sie auch laut der ordnungsbehördlichen Verordnung der Stadt Kaarst von 1996 vorgeschrieben ist, nicht rechtmäßig. Für eine artgerechte Haltung müssen Freilaufflächen bereitgestellt werden.
Als die Stadt Kaarst daraufhin den Vierbeinern den Auslauf auf Wirtschaftswegen gestatten wollte, protestierten Bauern und Jäger. Gemeinsam fand man einen Kompromiss: Es sollte eine Hundewiese her. Es wurde eine Arbeitgruppe gegründet mit Vertretern des Ordnungsamtes, der Landwirtschaftskammer, der Kreisbauernschaft sowie Landwirten, Jägern und Hundehaltern. Seit seiner Gründung 2007 hat der Arbeitskreis Hundeauslaufwiesen sich einmal getroffen.
Die Unabhängige Wählergemeinschaft Kaarst (UWG) war zusammen mit der SPD bereits Anfang 2007 für eine schnelle Lösung. Bei Elmar Kalthof von der UWG löst die Dauer der Suche Unverständnis aus. "Es muss doch in den größeren Stadtteilen möglich sein, eine Fläche zu finden", sagt er. Auch für Hundebesitzerin Elisabeth Panzer ist die Sache einfach: "Die Fläche am alten Klärwerk wäre ideal", sagt die Vorsterin. "Ich könnte auf Anhieb gleich mehrere Flächen nennen, die geeignet wären."
Warum die Suche nun schon so lange dauert, weiß Ordnungsamtleiterin Brigitte Kaulen, die auch Vorsitzende des Arbeitskreises Hundeauslaufwiesen ist. Sie kann direkt eine ganze Reihe von Kriterien nennen, die zu berücksichtigen sind. Neben der Lage, der Möglichkeit dort zu parken und die Erreichbarkeit, müssen die Besitzverhältnisse geklärt werden. Aber auch, ob es in der Nähe Wohnbebauung gibt oder ob die Wiese in einem Natur- oder einem Wasserschutzgebiet liegt, wird geprüft. "Die Aspekte häufen sich", sagt Kaulen. "Wir sind mit viel Euphorie gestartet und dann kamen immer mehr Probleme hinzu."
Immerhin kann sie berichten: "Im Hintergrund hat sich viel getan." Bis zu 60 Flächen standen zur Auswahl, davon sei aber die Hälfte von Anfang nicht in Frage gekommen. Nun müssen noch über 40 Flächen überprüft werden. Zumindest hat die Stadt das Elisabeth Panzer mitgeteilt.
Die Vorsterin hatte im April eine Unterschriftenaktion für die Schaffung einer Hundewiese gestartet. 500 Kaarster haben mitgemacht. Auf der Ratssitzung im Juni hat Panzer die Liste an Bürgermeister Franz-Josef Moormann überreicht, der ihr versprach, sich um die Angelegenheit weiter zu kümmern. "Vor etwa zehn Tagen habe ich einen Brief erhalten, dass die Wiesen, die in Aussicht sind, nun begutachtet werden", sagt Panzer.
Für Hundebesitzer bedeutet das: Ihre Hunde können sich auch weiterhin in Kaarst nicht unangeleint bewegen. Aber Elisabeth Panzer bleibt dran: "In ein paar Wochen werde ich mich wieder bei der Stadt melden, wenn ich vorher nichts höre."