Dormagen: Trauerhaus - Beerdigung im Friedwald als Alternative
Bestatter verweist auf zahlreiche Alternativen zur traditionellen Grab-Bestattung.
Dormagen. Irgendwann wird jeder zum ersten Mal mit dem Tod konfrontiert. Der Umgang mit dem Tod und vor allem die Beisetzung sind ebenso unterschiedlich wie die Bewältigung der Trauer.
Brian Müschenborn vom Trauerhaus in Dormagen begleitet Menschen in ihrer Trauer und hilft ihnen bei der Organisation der Beisetzung. Zwar trägt er wie im Berufsstand üblich ein dezentes Schwarz Das Trauerhaus selbst aber hat mit den gängigen Klischees der traditionellen Bestattungsunternehmen nicht viel zu tun. Offen und lichtdurchflutet mit hellgelber Farbe und abstrakten Kunstwerken an den Wänden zeigt sich das Trauerhaus.
"Die Individualität des Verstorbenen, die Bedürfnisse der Angehörigen sind uns sehr wichtig. Dem begegnen wir mit Kreativität und manchmal auch unkonventionell", beschreibt der Bestatter seine Arbeit.
Das passt zur gesellschaftlichen Veränderung, denn auch die Friedhofskultur steht im Wandel. So wählt jeder zehnte Dormagener, der sich an Müschenborn wendet, nicht die traditionelle Bestattung in einem Grab auf dem Friedhof, sondern eine Beerdigung in einem der Friedwälder in Bad Münstereifel oder Blankenheim.
"Für manche steht auch der Wunsch nach etwas Ungeordnetem dahinter, sie wollen ihre Grabstelle nicht von den gängigen Normen bestimmt wissen, die auf Friedhöfen herrschen", erklärt Müschenborn.
Die Beisetzung im Friedwald geschieht nach der Einäscherung - ebenfalls ein Weg, den immer mehr Dormagener für sich wählen. "Eine Urnenbestattung ist allerdings keine Billigbestattung, sondern eher eine Alternative, die durch die Kosten von Urne, Einäscherung und Beisetzungsort nur bedingt günstiger ist", betont der Bestatter.
Alternativen zur Erdbestattung auf einem der 14 Friedhöfe Dormagens gibt es genug, so beispielsweise die Urnenwand, die Streuwiese, die Bestattung auf See oder das Verstreuen der Asche aus einem Heißluftballon.
Auch die Pressung der Asche zum Diamanten wird angeboten. Genutzt werden solche außergewöhnlichen Beisetzungsarten in Dormagen allerdings sehr selten. Und auch bei der Wahl des Sarges und der Urne setzt die Dormagener Gemeinde meist auf Altbewährtes im klassischen Stil.
Etwas mehr Individualität wird dagegen bei der Trauerfeier gewünscht. Dazu gehören neben Blumenschmuck und Musik auch Lebensfilme, bei denen Fotos und Videos des Verstorbenen mit Musik untermalt gezeigt werden, die Anfertigung einer Totenmaske oder die Trauerrede.
"Ich rate den Angehörigen immer , von der Waschung über die Aufbahrung bis zur Beisetzung möglichst viel selbst zu übernehmen, denn tätige Teilnahme hilft, die Trauer und den Tod besser zu begreifen", empfiehlt Brian Müschenborn.