Dormagen: Kinder-Stadtplan kommt gut an
Der Start der Online-Karte für Kinder ist gelungen, sie könnte jedoch mehr genutzt werden.
Dormagen. Im Februar startete der "Kidsplan", ein interaktiver Stadtplan für Kinder auf der Internetseite der Stadt Dormagen. Das Angebot wird gut genutzt, aber noch längst nicht so wie erwünscht, sagt Klaus Güdelhöfer, Kinderbeauftragter der Stadt Dormagen und Mitinitiator des Kinderstadtplans.
Das Angebot an die Kinder ist umfangreich: Zum ersten Mal sind alle Einrichtungen, Plätze, Organisationen und vieles mehr zusammengefasst.
Allein 90 Spielplätze sind in dem Online-Stadtführer dargestellt, dazu 30 Bolzplätze, ebenso viele Streetball- und Skateranlagen, die acht Jugendzentren, die Vielzahl von offenen Jugendgruppen sowie unzählige Angebote von Sportvereinen, Schützen, Umweltverbänden und viele andere Adressen, meist mit Fotos.
Von der Graffitifläche bis zum Tambourcorps sind 550 Einträge einsehbar. Besonders praktisch: Buslinien und Fahrradwege, Öffnungszeiten und Telefonnummern gibt es dazu.
Für die Kinder gibt es zudem die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden. Sie können Angebote bewerten und Kommentare abgeben. Derzeit gibt es etwa 360 Bewertungen. "Das sind so wenige, dass sie im Gesamtbild nahezu verschwinden", bedauert Güdelhöfer.
Doch die Akzeptanz und das Engagement der Kinder wächst: Besonders viele Bewertungen haben laut Güdelhöfer beispielsweise das Jugendzentrum Rübe, der Dreizack oder die Spielplätze. So schreibt die elfjährige Lilly über den Spielplatz an der Bicker Ecke in Nievenheim: "Der Spielplatz ist super, aber dass der Tisch und die zwei Bänke entfernt wurden, ist bekloppt."
Der Dialog mit den und die Berücksichtigung der Interessen der Kinder - für eine kinderfreundliche Stadt sind das wichtige Punkte. So hatte ein 13-jähriger Junge sich in einem Kommentar über ältere Jugendliche beschwert, die die jüngeren Besucher eines Jugendzentrums vertreiben würden. "Wir konnten den Kontakt zum Leiter des Jugendzentrums herstellen und helfen, das Problem zu klären", freut sich Güdelhöfer.
Ein grundsätzliches Problem der Kinder und Jugendlichen sieht er in ihrer Einstellung zu solchen Angeboten: "Immer wieder hört man von Jugendlichen, es gebe in der Stadt nichts für sie, aber das ist falsch. Allerdings muss man sich kümmern und sich selbst beschäftigen, statt darauf zu setzen, dass andere das übernehmen."
Im Jugendhilfeausschuss wurde vorgeschlagen, den interaktiven Stadtplan um einen speziellen Plan für Jugendliche zu erweitern. Es ist allerdings schon jetzt möglich, über die Suchmaske Angebote für verschiedene Altersgruppen auszusieben. Nach den Ferien möchte Güdelhöfer in den Schulen im Stadtgebiet den "Kidsplan" im Detail vorstellen und Flyer austeilen.