Formel-Eins-Flair am Schloss
Schlossdyck: Am 2. und 3. August verwandeln die Classic Days den Park in ein Mekka für Oldtimer-Liebhaber.
Rhein-Kreis Neuss. Graf Simeon Wolf Metternich wirkt sichtlich entspannt, als er auf dem Beifahrersitz des 100 Jahre alten Mercedes in den Hof des Schlosses einfährt. Metternich ist Hausherr von Schloss Dyck und Mitorganisator der 3. Classic Days, die am 2. und 3. August rund um das ehrwürdige Barockgebäude stattfinden.
Ganze 120 PS und fast 14 Liter Hubraum hat der weiße Mercedes von 1908 unter seiner langen Haube. "Dieser Wagen hat den ersten Grandprix überhaupt im französischen Dieppe gewonnen", sagt Marcus Herfort, einer der Organisatoren der Classic Days.
Das historische Siegerauto wird an den beiden Renntagen des Oldtimer-Events übrigens kein geringerer steuern als Rennfahrer Jochen Maas. Dieses Jahr steht das Thema "100 Jahre Grand Prix" im Zentrum der Veranstaltung, die bereits jetzt schon zu den größten Oldtimer-Festen Europas zählt.
"Neben dem Mercedes werden aber auch zahlreiche andere Wagen Formel-Eins-Flair am Schloss Dyck aufkommen lassen", sagt Herfort. So wird zum Beispiel der Mercedes-Bolide aus der vergangenen Formel-Eins-Saison zumindest ausgestellt. Der Weltmeisterwagen von Mika Häkkinen aus dem Jahr 1998 wird hingegen gefahren werden - und zwar von DTM-Pilot Bernd Schneider.
Ohnehin ist die Dichte an bekannten Rennfahrern auf den Classic Days hoch. Auch der ehemalige Formel-Eins- sowie DTM-Fahrer Hans-Joachim Struck, Rallyefahrer Jochen Berger und die Rennfahrer Dieter Glemser, Hans Hermann und Eberhard Mahle sind Anfang August in Jüchen mit von der Partie.
Vor allem die letzten beiden stammen aus der Fahrergeneration von Wolfgang Graf Berghe von Trips, der in diesem Jahr 80Jahre alt geworden wäre, wäre er nicht 1961 bei einem Unfall in Monza tödlich verunglückt. "Auf den Classic Days soll an die Geschichte des Renn-Grafen erinnert werdern", sagt Herford.
Erwartet werden an dem Wochenende etwa 30000 Besucher. Diejenigen, die mit einem Oldtimer anreisen, dürfen Parkplätze rund um das Schloss nutzen. "So soll das Schloss für zwei Tage zum größten Open-Air-Museum für Oldtimer werden", sagt Mitorganisator Rüdiger König.
Gäste, die mit "normalen Autos" anreisen, werden damit nicht bis zum Schloss vordringen können. In Autobahnnähe werden Park&Ride-Plätze zur Verfügung stehen, von denen aus Shuttle-Busse die Veranstaltung anfahren.