Dormagen: „Löwenzahn“ wird evangelisch

Das Sozialwerk wird neuer Träger des Kindergartens der Gemeinde Maria von Frieden.

Dormagen. Während die katholische Kirche sich immer mehr als Träger aus der Arbeit mit Kindern zurückzieht und sich auf andere Altersgruppen konzentriert, setzt die evangelische Kirche auf Kindergärten. So wird der Kindergarten Löwenzahn der Gemeinde Maria von Frieden nach Ablauf der Aufschubfrist nicht geschlossen, sondern geht in evangelische Trägerschaft zum Sozialwerk über.

Ab 1. August wird sich für die 120 Kinder der Einrichtung in der Schumannstraße dennoch nichts ändern, denn die meisten der Erzieherinnen bleiben ihnen erhalten. "Im alltäglichen Leben wird es für die meisten Kinder keinen Unterschied geben", sagt Frank Picht, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Dormagen-Mitte und Mitglied des Vorstandes der Sozialwerks.

Einige Kinder werden allerdings mit Erziehern aus dem Kindergarten in der Stettiner Straße in den neu dazu gewonnenen Hort wechseln. Der Kindergarten Stettiner Straße soll drei Gruppen aufnehmen, der ehemalige katholische zunächst zwei Gruppen.

Bis 2010 ist jedoch geplant, kündigt Picht an, dass der attraktivere Kindergarten Maria von Frieden den Kindergarten an der Stettiner Straße ersetzen soll. "Momentan ergeben die demographischen Berechnungen der Stadt, dass bis dahin vermutlich nur noch drei der fünf Gruppen gebraucht werden, weil es wesentlich weniger Kinder geben wird", erklärt Frank Picht.

Ab August ist das Evangelische Sozialwerk Träger von insgesamt sechs Kindergärten im Stadtgebiet. Dazu gehören die Fusionen aus Schumannstraße und Stettiner Straße sowie Kindergärten in Horrem, Zons, Stürzelberg und Hackenbroich. Hinzu kommen die Angebote der Offenen Ganztagsschulen in Zons und am Chorbusch. Auch zwei Jugendzentren in Zons und Hackenbroich werden vom Evangelischen Sozialwerk geführt. Zudem soll in Hackenbroich ein Familienzentrum entstehen.

Das Sozialwerk wurde 1996 als Verein gegründet und zählt 21 Mitglieder. Nicht viel angesichts der rund 11.000 Protestanten in Dormagen, doch mit ihnen verbindet das Sozialwerk eine enge personelle und konzeptionelle Verbundenheit, wie Frank Picht versichert. Das Sozialwerk sei quasi "eine Filialeinrichtung der Kirchengemeinde."

Die Gemeinde deckt ihren Trägeranteil von 9 Prozent an den Gesamtkosten, die mit dem sechsten Kindergarten auf etwa 2,4 Millionen steigen. Durch eine vor kurzem ins Leben gerufene Stiftung der Kirchengemeinde soll die Arbeit in den Kindergärten weitere Unterstützung bekommen. Bisher ist ein Stiftungskapital von 37.000 Euro gesammelt worden.