Herta Peters: Mehr als eine Frauenbeauftragte

Porträt: Herta Peters setzt sich in der Stadt Kaarst in vielen Bereichen für Gleichberechtigung ein.

Kaarst. Gerechtigkeit liegt ihr am Herzen, sagt Herta Peters über sich selbst. Die 52-Jährige ist seit zweieinhalb Jahren die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Kaarst.

Seit 38 Jahren arbeitet sie im Öffentlichen Dienst, war 20 Jahre im Sozialamt beschäftigt, dann in der Stadtplanung und hat sich schließlich auf die frei werdende Stelle der Gleichstellungsbeauftragten beworben. "Schon im Sozialamt habe ich mich für andere eingesetzt", sagt Peters. "Das liegt einfach in meinem Naturell."

In ihrem Job ist sie in zwei Bereichen tätig: Zum einen ist sie intern für die Mitarbeiter der Stadt Kaarst Ansprechpartnerin. Zum anderen steht sie für die Kaarster Bürger zur Verfügung. Vor 50 Jahren, am 1. Juli 1958, trat das Gesetz zur Gleichberechtigung von Mann und Frau in Kraft, doch in der praktischen Arbeit sei dies immer noch ein schwieriges Thema, weiß Peters: "Es gibt noch viel zu tun."

Bei ihrer Arbeit innerhalb der Verwaltung kommen vor allem Frauen auf die 52-Jährige zu. "Was auch daran liegt, dass von 375 Beschäftigten gut 200 Frauen sind", sagt Peters lachend. "Ich sehe mich aber nicht als reine Frauenbeauftragte, sondern bin für alle da." Die Kollegen kommen zu ihr, um Probleme zu besprechen.

Aber Herta Peters wird auch aktiv, wenn es darum geht, Stellen zu besetzen. "Bei den Bereichsleitern sind die Männer noch in der Überzahl", sagt Peters. In zwölf Bereichen, die die Stadt Kaarst hat, stehen nur drei Frauen an der Spitze. Das Problem sei aber nicht, dass keine Frauen eingestellt werden, sondern, dass die Kolleginnen sich häufig nicht trauen, sich auf die Stelle zu bewerben. Herta Peters geht auf Kolleginnen zu, spricht mit ihnen über die Anforderungen der Stelle und ermutigt sie, sich zu bewerben.

Außerhalb des Rathauses berät die Gleichstellungsbeauftragte die Kaarster zum Beispiel bei Scheidungs- und Unterhaltsfragen und bei Problemen im Beruf. "Häufig sprechen mich Frauen an, die zehn oder mehr Jahre pausiert haben und in den Beruf zurückkehren wollen", sagt Peters. Doch auch die Themen Kündigung und 400-Euro-Jobs sind Themen, bei denen die Gleichstellungsbeauftragte mit Rat und Tat zur Seite stehen kann.

Privat verbringt Herta Peters viel Zeit mit ihrem Mann und ihrem 23-jährigen Sohn. In ihrer Freizeit fährt sie Fahrrad und liest. Außerdem verreist die 52-Jährige gerne. "Am liebsten mit unserem Wohnwagen." In diesem Sommer steht der in Rodenkirchen. Das Wochenende hat Herta Peters dort verbracht und sich die Veranstaltung "Kölner Lichter" angesehen.

Im Büro von Herta Peters finden Bürger viele Informationsbroschüren zu Themen der Gleichberechtigung. Natürlich beantwortet sie auch persönlich alle Fragen. Termine können mit ihr unter 02131/987401 vereinbart werden.