Dormagen sucht einen neuen Beigeordneten

Die Geschäftsbereiche in der Verwaltung werden neu gegliedert. Der Rat soll im Dezember über die Ausschreibung abstimmen.

Dormagen. Wenn alles gut läuft, wird Dormagen schon bald einen neuen Beigeordneten haben. Im Rathaus geht man zumindest davon aus, dass der Stadtrat in seiner Februar-Sitzung den geeigneten Bewerber für die kommenden acht Jahre wählen wird. Zuvor soll das Stadtparlament in der nächsten Sitzung am 1.Dezember über die Ausschreibung entscheiden. Die Jamaika-Koalition will einen entsprechenden Antrag einbringen.

Die Führungsposition in der Verwaltungsspitze ist nach dem Ausscheiden des Technischen Beigeordneten Hans-Dieter Schwarz im Februar 2006 nicht wiederbesetzt worden. Anders als damals soll die Stelle nun aber nicht mehr mit dem technischen Schwerpunkt angeboten werden. Der neue Geschäftsbereich III umfasst stattdessen die Bereiche Sicherheit und Ordnung, Schule, Familie und Senioren, den Dormagener Sozialdienst sowie den Kultur- und Sportbetrieb.

Städtebau und Wirtschaftsförderung ist in Dormagen "Chefsache" und direkt beim Bürgermeister angesiedelt. Beim Rathauschef verbleibt auch die Stabsstelle Feuerwehr und Rettungsdienst. Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann (CDU) will neben der gesetzlichen Verpflichtung, hauptamtliche Rettungskräfte aufzustocken, auch die Freiwillige Wehr weiter stärken.

Der Erste Beigeordnete Ulrich Cyprian ist mit dem Geschäftsbereich II für die Aufgabenfelder Finanzen, Recht, den Eigenbetrieb, die Technischen Betriebe und die wirtschaftlichen Beteiligungen der Stadt verantwortlich.

Die Neuausrichtung macht laut Hoffmann Sinn: "Die thematische Verteilung ist damit sehr ausgewogen." Die gut dotierte Stelle (etwa 80000 Euro brutto im Jahr) im Geschäftsbereich III beinhaltet Themen, die in direktem Kontakt zum Bürger stünden. Daher begrüßt es der Verwaltungschef auch, wenn der neue Wahlbeamte Erfahrung aus einem der drei Bereiche (Sicherheit, Schule, Kultur) mitbringt und sich auch ehrenamtlich engagiert. "Es reicht aber nicht, sich jetzt mal schnell beim DRK einzutragen", stellt er klar.

Die Jamaika-Koalition unterstützt die Neubesetzung. "Wir sahen das zunächst kritisch, aber dann haben wir eingesehen, dass der Bürgermeister durch die neuen Strukturen auch entlastet wird", sagt Michael Koch (FDP).

Ausgeguckt sei für den Posten aber bislang noch keiner, versichert Hoffmann. Man werde nach dem Leistungs- und Bestenprofil entscheiden. "Das Parteibuch spielt keine Rolle, die Residenzpflicht schon."

Falls nötig, wird eine Vorauswahl getroffen. Cyprian geht davon aus, dass sich der enge Bewerberkreis dann in den Fraktionen vorstellen wird.