Dünger sorgt für Gestank in Nievenheim
Wegen des zunächst unerklärlichen Geruchs wurde auch die Feuerwehr informiert. Der Kreislandwirt informiert über die Ursache.
Nievenheim. Über die sozialen Netzwerke hatten sich Anwohner über einen unerklärlichen Gestank in Nievenheim ausgelassen und auch die Kreisleitstelle informiert. Die wiederum setzte die Dormagener Feuerwehr in Bewegung. Vor Ort wurde dann allerdings festgestellt, so die Feuerwehr, dass kein giftiger Stoff ausgetreten war oder sich gar irgendwo etwas entzündet hatte, sondern lediglich Dünger ausgefahren worden war, so dass die Rettungskräfte wieder abrückten.
Dass der „so streng“ riecht und Anwohner Schlimmeres vermuten ließ, kann Kreislandwirt Wolfgang Wappenschmidt erklären: „Jetzt ist das Getreide abgeerntet und auf viele Felder kommen nun die sogenannten Zwischenfrüchte, wie zum Beispiel Senf, Phacelia oder Ölrettich.“ Nach EU-Richtlinien laufen diese Pflanzungen als sogenannte „Greening-Maßnahme“, wenn nicht nur eine, sondern unterschiedliche Pflanzen verwendet würden. Und die, erklärt Wappenschmidt, dürften nicht mehr mit Mineral-, sondern nur noch mit Wirtschaftsdünger versorgt werden.
Da der aus Gülle oder einem Gärsubstrat aus einer Biogasanlage bestehe, rieche er nicht wie ein Parfüm. „Allerdings sind die Landwirte angehalten, den Dünger unmittelbar nach dem Ausbringen einzuarbeiten“, so der Kreislandwirt weiter. Wenige Kollegen, die noch Vieh halten, würden aus Stroh und Fäkalien selbst Dünger machen. Wie dem auch sei, schnell verarbeitet werden, muss er so oder so. „Doch auch dann kann es kurzzeitig zu den unangenehmen Gerüchen kommen“, sagt er. Und: „Die sind in keiner Weise gesundheitsgefährdend.“ Die Zwischenfrüchte seien zudem gut für den Boden, da sie tief wurzeln. Außerdem dienen sie Tieren im Winter als Schutz. goe