Krützen erteilt offizielle Weck-Genehmigung
Im nächsten Jahr darf das Orkener Tambourcorps die Grevenbroicher wecken.
Grevenbroich. Der Diskussion um das Weck-Verbot für das Orkener Tambourcorps hat Bürgermeister Klaus Krützen jetzt kurzerhand ein Ende gesetzt: mit einer offiziellen Ausnahmegenehmigung der Stadt zum Wecken zwischen fünf und sechs Uhr am 23. Juli 2017. Dann nämlich ist in Orken das nächste Mal Schützenfest. Manfred Holz, Präsident des Orkener Bürgerschützenvereins, nahm das Schriftstück gestern im Rathaus entgegen. „Damit schaffen wir zum einen Rechtssicherheit und senden zum anderen ein klares Zeichen in Richtung Tambourcorps“, sagt Krützen. „Traditionen sind dazu da, um bewahrt zu werden — dabei bleibt es und dazu stehen wir.“
Klaus Krützen, Bürgermeister
Mit der Genehmigung, die jedes Jahr aufs Neue erteilt werden muss und deshalb ab dem kommenden Jahr in den obligatorischen Antrag der Orkener Schützen an die Stadt eingebaut werden soll, reagiert Krützen auch auf Kritik von FDP-Fraktionschef Markus Schumacher. Der hatte der Stadt — nach der Antwort von Innenminister Ralf Jäger auf eine sogenannte „Kleine Anfrage“ von FDP-Abgeordneten im Landtag — vorgeworfen, für das Weck-Verbot verantwortlich zu sein. Die Verwaltung, kritisierte er, unterstreiche zwar stets ihre Brauchtumsfreundlichkeit, weise die Vereine jedoch nicht auf erforderliche Ausnahmegenehmigungen hin. Schützen-Präsident Holz betont indes, dass sein Verein mit der Stadt im Reinen sei. „Das Weck-Verbot war ein Einzelfall“, sagt er. Bislang habe es noch nie Probleme gegeben. „Ich kann da niemandem einen Vorwurf machen.“
Klaus Krützen kritisiert nun seinerseits, „dass versucht wurde, auf dem Rücken der Verwaltung und vor allem der Schützen Parteipolitik zu machen. Was dieses Thema im Landtag zu suchen hatte, verstehe ich bis heute nicht.“
Markus Schumacher jedenfalls ist jetzt zufrieden: „Es ist nachvollziehbar, dass der Bürgermeister das Genehmigungsverfahren zur Chefsache seiner Verwaltung gemacht hat“, sagt er. „Im Ergebnis freue ich mich, dass die gute Tradition für das kommende Jahr schon genehmigt ist.“ juha