Durch LED-Straßenlaternen spartKaarst jährlich rund 100 000 Euro
Kaarst. Als das RWE vor fünf Jahren in Driesch einen LED-Park einrichtete, war diese Art der Straßenbeleuchtung noch etwas ganz Neues. Vertreter vieler anderer Städte schauten sich in Driesch, das zur Pilgerstätte in Sachen LED-Beleuchtung wurde, um.
Die Besichtigung des LED-Parks diente ihnen als Entscheidungshilfe. Im Bau- und Umweltausschuss machte jetzt der zuständige Sachbearbeiter Gerd Schmitz deutlich, wie sehr LED-Straßenlampen die Umwelt und die Finanzen der Stadt schonen. Und er erklärte, dass es sich lohne, weiter in diese Technik zu investieren. Claudia Köppe (Grüne) sprach von einer „vorbildlichen Nachhaltigkeit“ und lobte „die tolle Arbeit“.
Reiner Milde (CDU) erkundigte sich nach der Haltbarkeit der LED-Leuchten. „Wir hatten teilweise durchaus Probleme, aber die Hersteller haben auf ihre Kosten diese Probleme behoben“, erklärte Schmitz. Was er noch erklärte: „Es ist eine politische Entscheidung, wie viel Mittel in den kommenden Jahren in die weitere Umrüstung auf LED investiert werden soll.“ Darüber wurde jetzt im Bau- und Umweltausschuss auch nicht diskutiert.
Aber die Ausschussmitglieder bekamen jede Menge Informationen an die Hand. Schmitz hatte unter anderem folgende Rechnung aufgemacht: „Wenn in den kommenden Jahren jährlich 400 000 Euro in LED-Straßenlampen investiert werden, werden die jährlichen Stromkosten von jetzt rund 265 000 Euro auf rund 134 000 Euro im Jahre 2019 sinken. In 2013, als es erst sehr wenige LED-Leuchten gab, betrug die Stromrechnung für die Straßenbeleuchtung noch 350 000 Euro. Dadurch, dass die Stromkosten seit 2012 stärker gestiegen sind als vorhergesehen, fällt die Kostenbilanz noch positiver aus.
Der Bau- und Umweltausschuss hatte im Mai vergangenen Jahres beschlossen, die Umstellung auf LED-Beleuchtung in den Ortsteilen Vorst, Holzbüttgen und Büttgen fortzuführen. Bis einschließlich 2018 werden 886 045 Euro dafür investiert.
Gerd Schmitz skizzierte die Fortschritte von 2012 bis jetzt: „Während der Anteil der LED-Straßenbeleuchtung im Jahr 2012 bei 8,29 Prozent lag, ist er bis jetzt auf 63,64 Prozent gestiegen — im Stadtgebiet gibt es aktuell 3908 LED-Leuchten.“ Handlungsbedarf hatte teilweise sowieso bestanden, weil die Quecksilberdampflampen, die vor drei Jahren noch knapp ein Drittel der Straßenlampen ausmachten, mittlerweile verboten worden sind — seit dem 1. Juli 2015 ist keine solche Lampe mehr im Einsatz.
Verbrauchte eine einzige Straßenlampe vor 20 Jahren noch 408 Kilowattstunden pro Jahr, geht die Prognose für 2015 von einem Verbrauch von lediglich 167 Kilowattstunden aus.