Fall Valerie in Grevenbroich: 15-jähriger Hauptschüler gesteht vor Gericht den Mord an Ex-Freundin

Ein 15-Jähriger hat vor Gericht den Mord an seiner Ex-Freundin aus Grevenbroich zugegeben.

Grevenbroich/Mönchengladbach. Tödliches Ende einer Teenager-Liebe: Ein 15-Jähriger hat vor Gericht den Mord an seiner Ex-Freundin aus Grevenbroich zugegeben, die sich in einen anderen Jungen verliebt hatte.

Der Hauptschüler habe gestanden, die gleichaltrige Valerie im vergangenen Dezember mit fünf Messerstichen getötet zu haben, berichtete sein Verteidiger am Dienstag nach dem Prozessbeginn vor dem Landgericht Mönchengladbach. Die Kammer verhandelt den Fall unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Die 15-Jährige hatte ihm vor der Tat erklärt, sie habe sich in einen Anderen verliebt. Nach Angaben des Verteidigers hatte sich der Junge in den vergangenen Jahren in die Welt gewalttätiger Videospiele wie "Grand Theft Auto" zurückgezogen.

"Er hat nur noch mit Ballerspielen gelebt", sagte Verteidiger Lutz Bartsch. Bis zu 13 Stunden am Tag habe er vor dem Rechner verbracht. "Er konnte nicht mehr unterscheiden, was real ist." Das Gericht will sich im Prozess daher solche Computerspiele anschauen, um sich ein Bild zu machen.

Der Junge hatte laut Anklageschrift die 15-Jährige gebeten, sich im Partykeller seiner Eltern auf eine Trainingsmatte zu legen, weil er eine Überraschung für sie habe. Dabei habe er dem Mädchen die Augen verbunden, dann das Messer gezückt und zugestochen.

Die beiden waren vor der Tat nur zwei Wochen lang ein Paar gewesen. Valerie hatte nach Vermutung ihrer Eltern keinen Argwohn geschöpft, weil der 15-Jährige ihr wenige Tage zuvor ebenfalls die Augen verbunden und als Überraschung einen Blumenstrauß "hervorgezaubert" hatte.

Der Jugendliche, der bereits seit Monaten die Schule geschwänzt hatte, war in Tatortnähe festgenommen worden. Er hatte das Verbrechen zunächst bestritten, konnte seine blutverschmierten Hände vor den Ermittlern aber nicht verbergen und legte schließlich ein Geständnis ab.

Die Tatwaffe, ein Küchenmesser, war im Partykeller entdeckt worden. Der 15-Jährige räumte zum Auftakt alle Anklagevorwürfe ein.

Der Anwalt der Eltern des Opfers, Axel Voos, sagte am Rande der Verhandlung: "Die Familie hat sich vollkommen zurückgezogen. Ihr normales Leben hat aufgehört zu existieren." Den Angeklagten erwarten nach Jugendstrafrecht bis zu zehn Jahre Gefängnis. Der Prozess wegen Mordes wird an diesem Donnerstag fortgesetzt.