Grevenbroich: Elf Verletzte bei Brand in Orken
Bei einem Wohnungsbrand an der Berliner Straße sind zwei Kinder schwer verletzt worden.
Grevenbroich. Udo Lennartz läuft der Schweiß die Stirn runter. Gerade hat der Brandoberinspektor zusammen mit seinen Männern und den Einsatzkräften der Feuerwache Lilienthalstraße eine lichterloh brennende Wohnung gelöscht und elf Bewohner aus dem Mehrfamilienhaus in Orken gerettet. Das Feuer war aus bisher ungeklärter Ursache gegen 9.40Uhr in einer Wohnung im Erdgeschoss an der Berliner/Ecke Stettiner Straße ausgebrochen.
Zwei Kinder im Alter von fünf und 14 Jahren, die sich zum Zeitpunkt des Brandausbruchs in der Erdgeschosswohnung aufhielten, konnten sich vor dem Feuer rechtzeitig in Sicherheit bringen und die Wohnung verlassen. Doch die Rettung der weiteren Bewohner aus dem dreieinhalbgeschossigen Haus erwies sich als schwierig: Nachdem die Feuerwehrmänner eine Wohnung im 1.Obergeschoss gewaltsam geöffnet hatten, konnten sie einen unter Schock stehenden Mann retten, der sich wegen des starken Qualms in seine Wohnung geflüchtet hatte.
Beim Eintreffen der Einsatzkräfte waren die Fenster des Wohn- und Schlafraums bereits zerborsten und die Räume standen in Flammen. Die Einrichtung wurde durch das Feuer völlig zerstört. Die Feuerwehr konnte den Brand mit einem C-Rohr unter Atemschutz löschen und schließlich unter Kontrolle bringen, bevor das Feuer auf andere Etagen übergriff. Im Anschluss an die Löscharbeiten wurde gegen 12Uhr das Treppenhaus mittels Hochdrucklüfter weiträumig gelüftet.
Die Kinder aus der Erdgeschosswohnung und der Bewohner im 1. Stock wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Die Eltern der Kinder wurden leicht verletzt. Weitere acht Hausbewohner klagten später über Kopfschmerzen und Übelkeit. Sie wurden zur weiteren Behandlung ins Grevenbroicher Kreiskrankenhaus und ins Lukaskrankenhaus in Neuss eingeliefert.
Die Erdgeschosswohnung ist nicht mehr bewohnbar. Der Bauverein als Bauträger hat der Familie übergangsweise nun eine andere Wohnung zur Verfügung gestellt. Alle anderen Bewohner konnten in ihre Wohnräume zurück oder kamen bei Verwandten und Freunden unter. Die Ermittlungen der Kripo zur Brandursache dauern an.
Insgesamt waren 32 Feuerwehrmänner von der Grevenbroicher Wehr sowie Einheiten aus Hemmerden, Stadtmitte und Wevelinghoven im Einsatz.
Es entstand ein Sachschaden von etwa 100 000 Euro.