Kaarst: Kampf der Herkulesstaude

Botanik: Die bis zu drei Meter hohe Pflanze kann bei Menschen starke Hautreizungen hervorrufen.

Kaarst. Wer den Riesen-Bärenklau schon einmal angefasst hat, wird dieses Erlebnis vermutlich so schnell nicht vergessen haben. Der Saft der im Volksmund auch als Herkulesstaude bezeichneten Pflanze ist gefährlich, weil er schon bei der bloßen Berührung Hautentzündungen hervorrufen kann, die Verbrennungen dritten Grades gleichen. Das Staudengewächs hat seinen Ursprung im Kaukasus, ist aber schon im vergangenen Jahrhundert als Zierpflanze eingeführt worden.

Jahr für Jahr versuchen Feuerwehren und städtische Landschaftsgärtner dem Gewächs mit den charakteristischen weißen Doldenblüten und den großen grünen Blättern den Garaus zu machen oder zumindest dessen schnelle Verbreitung einzuschränken.

Auch in Kaarst geht man gegen die Herkulesstaude vor. "Das Tückische an der Pflanze ist allerdings, dass sie sich sowohl über ihre Wurzeln als auch über den Samenflug vermehrt", sagt Jan Opial vom Bereich Grünflächenentwicklung der Stadt Kaarst.

Vor allem an drei Stellen tritt die Pflanze im Stadtgebiet in größeren Mengen auf. "Einer dieser neuralgischen Punkte ist am Jüchener Bach in Richtung Schiefbahn", erklärt Opial. Auch entlang des Nordkanals und der Regiobahn (hier besonders die westliche Seite) sowie an der Broicher Seite nahe der Lauvenburg macht sich das Staudengewächs breit.

Zu der Wirkung der Pflanze sagt Opial: "Wenn man im verschwitzten Zustand mit der Herkulesstaude in Berührung kommt, sind die Verbrennungen noch stärker als sonst". Verteufeln sollte man das Gewächs aber nicht. Die Hautreaktionen treten meist nur punktuell an den Stellen auf, an denen es Kontakt mit der Pflanze gab. Eine Behandlung mit Salbe oder ein Arztbesuch sind aber zu empfehlen.

Bekämpft wird der Riesenbärenklau von Mitarbeitern des Bauhofs auf zwei unterschiedliche Weisen. Wenn es sich um wenige Exemplare der Staude handelt, werden die Wurzeln der Pflanzen abgeschnitten. In größeren Mengen wird - unter Aufsicht des Kreisförsters - Pflanzengift aufgetragen. "Natürlich tragen die Mitarbeiter des Bauhofes dabei Ganzkörper-Schutzanzüge", sagt Opial und ergänzt: "Das eingesetzte Pflanzengift ist für den Menschen nicht gefährlich."

Insgesamt schätzt Opial die diesjährige Verbreitung der Pflanze in Kaarst als etwas weniger drastisch ein als in den Vorjahren. "Wir haben diesmal schon früh im Jahr damit begonnen, sehr massiv gegen die Herkulesstauden vorzugehen."