Feinarbeit Neusser baut das Münster aus Holz im Detail nach
Das Quirinus-Münster steht für Neuss, wie kein anderes Gebäude. Der Further Helmut Knoch hat die Basilika bereits sieben Mal aus Eichenholz nachgebaut.
Eine Arbeit, die Zeit und Fingerspitzengefühl verlangt. 80 Stunden hat Knoch an seinem ersten Prototypen vor knapp eineinhalb Jahren gesessen. Mittlerweile hat der 67-Jährige eine Vorlage geschaffen, nach der er noch knapp 35 Stunden pro Modell benötigt. Seine ausgetüftelte Nachbildung hat nun einen Maßstab von 1:250. Dafür hat sich Knoch einen ganzen Ordner voll Grundrisse, Zeichnungen und Fotos der Kirche besorgt, mit dem Ehrgeiz, „sie möglichst genau nachbilden zu können“.
Ein paar Abstriche musste Knoch dennoch machen. Sein Modell besteht bereits aus 22 groben Einzelteilen. Unzählige kleine Teile für die Zinnen und Türmchen kommen hinzu. Das Markante, so Knoch, habe er natürlich beibehalten.
Ein richtiger Hingucker ist die Quirinusfigur auf der Kuppel der Basilika. Sie hat Knoch aus einer Anstecknadel vom Neusser Juwelier „Badort“ entnommen und auf das massive Eichenholzmodell gesetzt. „Dass die Maße stimmten, war reiner Zufall“, freut sich Knoch. Auch das Kreuz auf dem Hauptturm der Kirche, dreht der Hobbytüftler in Feinarbeit aus Gartendraht in Form. Seine Quirinus-Nachbildung ist was für echte Neusser, meint Knoch. Wer eine erwirbt, „sollte sie wirklich zu schätzen wissen.“
Für den ehemaligen Ausbildungsleiter ist der Modellbau der Basilika nicht das erste handwerkliche Projekt. Gemeinsam mit seiner Frau vertreibt er seit sechs Jahren weihnachtliche Holzfiguren aus alten Weinfässern auf dem Nikolausmarkt. „Jede Figur wird ein Unikat“, betont er. Nachdem er seit Jahren die Holzfiguren schafft, entstand die Idee für das Quirinus, weil er „mal was Neusserisches nachen wollte“. ebu/ Foto: woi