Filmpremiere in Kaarst: Dämonen, Koffer und ein Virus
Der gebürtige Kaarster Ully Fleischer hat den Actionfilm „Bloodbound“ gedreht. Am Samstag um 20 Uhr wird der Film im Forum der Realschule Halestraße gezeigt.
Kaarst. Düstere Stimmung, unheimliche Bilder und rasante Kampfszenen mit Schauspielern, die man unter anderem aus deutschen Vorabendserien kennt: "Bloodbound", das Erstlingswerk von Ully Fleischer, verspricht zu einem Fantasy- und Actionspektakel mit Unterhaltungswert zu werden. Bisher sind nur Trailer und Szenenfotos aus dem zweistündigen Film bekannt. Am Samstag soll der Film erstmals dem Publikum gezeigt werden.
Dazu wird nicht etwa ein Kino in der Hauptstadt geöffnet, sondern das Forum an der Realschule Halestraße in Kaarst. Der Grund dafür ist zum einen, dass "Bloodbound" eine Produktion ist, die als Independent-Film ohne Fördermittel und Vertrieb gedreht wurde, zum anderen, dass Regisseur Ully Fleischer gebürtiger Kaarster ist.
"Der Film wurde komplett aus eigener Tasche bezahlt, die Schauspieler arbeiten zunächst ohne Gage", sagt der 1971 geborene Ully Fleischer. Dabei kann sich die Liste der Darsteller durchaus sehen lassen. Die Hauptrolle des Vic hat Ingo Wendland übernommen, der nach seinem Karrierestart im Theater am Schlachthof in Neuss in zahlreichen Fernsehproduktion von "Verbotene Liebe" bis "Staatsanwalt Posch ermittelt" zu sehen ist, auch als charismatisches Model in der Werbung auftaucht.
Mit seinem Filmpartner Stan, gespielt von Thorsten Knippertz (Moderator und Stadionsprecher von Mönchengladbach), gerät er durch seine kriminellen Kurierdienste an einen scheinbar leeren Koffer, hinter dem nicht nur ein militanter Geheimbund herjagt, sondern sogar ein kompletter Clan unheimlicher Dämonen, die ein Virus verbreiten. Als sich Stan ansteckt und zum Dämon zu werden droht, muss sich Vic die Frage stellen: "Was bist du bereit zu tun, um einen Freund zu retten?" Die Antwort muss wohl lauten: Kämpfen!
Gegner sind zum großen Teil alte Bekannte aus dem Abend- und Vorabendprogramm, zum Beispiel Carolin Gralla (Marienhof und Lindenstraße), Christof Maaß (Atze will’s wissen), Götz Angus (Sturmflut, Tatort, Lammbock), Charlotte Karlinder oder Thomas Maximilian Held (Sechserpack) - kurz: die Liste der beteiligten Schauspieler liest sich wie das aktuelle Fernsehprogramm. Dazu gehört auch Peter Nottmeier ("Switch" und "Switch Reloaded"), der sich freute, für diese Produktion in eine ungewohnte Rolle zu steigen.
Begonnen hat die Arbeit zu diesem ungewöhnlichen Filmdebüt bereits vor vier Jahren, wobei nur in zwei Sommern gedreht wurde. "Die restliche Zeit wurde auf Schnitt, Bearbeitung, Special Effects und ähnliches verwendet, denn schließlich arbeite ich hauptberuflich als freier Cutter", erklärt Fleischer. Alle Explosionen, Schüsse und alle visuellen Spezialeffekte, die nicht von Maskenbildner und Mitkämpfer für das Projekt "Bloodbound", Markus Hahn, gezaubert werden konnten, wurden nachträglich von Computerspezialisten in den Film montiert.
Einen ganzen Monat nahmen zudem Vorbereitungen wie das Schwertkampftraining für das fulminante Finale in Anspruch. Dabei hat sich Fleischer nicht auf seine Erfahrung als Kaarster Sportfechter verlassen, sondern die Kampfchoreographie von einem Trainer minutiös einstudieren lassen.
Nach der Premiere in Kaarst ist eine Präsentationstour durch Deutschland geplant, deren Termine auf der Internetseite des Films zu finden sind. Ully Fleischer hat sich mit seinem Werk zudem bei einigen Festivals wie der Berlinale und dem Fantasy-Filmfest beworben. Der Film erscheint auf DVD, sobald ein Vertrieb gefunden ist.