Während die zahlreichen Zwillingsbrüder des Hoppeditz bereits zur närrischen Stunde um 11.11 Uhr erwachen, wird der Hoppeditz in Gestalt von Peter Rüttgers noch selig vor sich hin schlafen. So wird auch der Hoppeditz der Blauen Funken schon zur traditionellen Zeit auf dem Münsterplatz geweckt. Konkurrenzkampf zwischen ihnen und dem Karnevalsausschuss gibt es aber offenbar nicht. "Es ist alles harmonisch wie nie", sagt Buschhüter.

Als einen Bruch mit der Tradition sieht Josef Patzelt, Geschäftsführer des Karnevalsausschusses, die Verlegung um eine Stunde nicht. "Wir haben uns mit der Kirche und mit dem neuen Pfarrer so geeinigt. Schließlich ist der Karneval aus der Kirche heraus entstanden. So sind wir also eigentlich von demselbem Verein. Und Spieler aus demselben Verein spielen nicht gegeneinander", argumentiert er. "Pfarrer Guido Assmann wird nachher zur Feier dazukommen", verspricht Buschhüter.

Ansonsten bleibt alles beim Alten. "Die Zeremonie wird sich im und am Vogthaus abspielen", so der Präsident. Die Terrasse vor der Gaststätte bleibt aufgebaut, sodass der 73-jährige "Hoppeditz-Wecker" Wilhelm Longerich wie in den vergangenen fünf Jahren dort seine Beschwörungszeremonie beginnen kann - nur diesmal eben erst um 12.11Uhr. Im Anschluss wird der Rheinbaron das Mottolied singen, danach werden Prinz Ulrich I. und Novesia Jane I. verabschiedet und Prinz Richard I. und Novesia SiglindeI. begrüßt.

"Weil der 11.11. in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt, müssen wir uns besonders anstrengen, die Leute in die Stadt zu locken", sagt Patzelt. Mit dem Marsch nach der Messe und Coversongs von der Neusser Albatros Live-Band soll das gelingen - und mit Hilfe des verkaufsoffenen Sonntags. Denn die Geschäfte haben von 13 bis 18Uhr geöffnet.

Aber ein Geheimnis bleibt: Ob der Hoppeditz böse ist, wenn die ohnehin kurze Session - Aschermittwoch ist schon am 6.Februar - für ihn noch eine Stunde kürzer wird?

Sicherheitshalber verkündet Alfons Buschhüter schonmal: "Im nächsten Jahr wird er wieder um 11.11Uhr geweckt."